Von   A  bis  Z : Erklärungen der im Zusammenhang mit Anfallsleiden häufig benutzten Fremd- und Fachwörter               

Verweise auf Webseiten unterstrichen als Link

A | Anfälle | Antikon | Au | Ba | bi | BN | C | D | Do | E | En | F | G | Gr | H | Hi | I | J | K |

Ko | L | M| Mo | N | O | P | Pl | Pr | Q | R | Ro | S | Se | Sp | St | T | Th | U | V | W | Z

 

Ableitung eines EEG bei Kindern

Absencen, typische  atypische  einfache / simple / blande   frühkindliche    im Schulalter, pyknoleptische    im Jugendalter  gehäufte, lang andauernde = Status  komplexe - mit Tonusverlust / myoklonische/reklinative/ retropulsive/ Blinzel-/ tonische/ vegetative/ versive   

Absence- Epilepsien

Absetzen eines Medikaments

Abwesenheitszustände

Acetazolamid

ACTH und Kortikosteroide

Add-on-Therapie: Zusätzliche Gabe eines Medikaments unter Beibehaltung einer vorbestehenden Medikation

ADHS  = Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom: Bei Anfallskindern häufigeres Auftreten. Die Anwendung von Methylphenidat (Ritalin®, Concerta®) neben einem Antikonvulsivum bedeutet nach entspr. Untersuchungen kein erhöhtes Anfallsrisiko.

 

Adjuvans: unterstützendes Mittel/ adjuvant: unterstützend (lat. adiuvare: helfen)

 

ADNFLE  (autosomal dominant nocturnal frontal lobe epilepsy):  Die familiäre nächtliche Frontallappenepilepsie zeigt vor allem aus dem Schlaf heraus auftretende Serien kurzdauernder motorischer Anfälle, gelegentlich auch generalisierend. Beginn meist schon im Kindesalter. Das EEG weist auf einen frontalen Herd. Dem Syndrom konnten Gen-Mutationen zugeordnet werden, die Kalium-Ionenkanäle beeinflussen.

Adversivanfall: Bei versiven oder Wende-Anfällen kommt es zu steifen - meist langsamen, zeitlupenartigen - Körperdrehungen und -wendungen oder nur Wendebewegungen von Augen, Kopf und/ oder Oberkörper. Unterschieden werden Ipsiversivanfälle, mit Wendung zur Seite des epileptischen Herdes im Gehirn, und Adversivanfälle zur Gegenseite.

Adynamie: Kraftlosigkeit, Schwäche

AEP: akustisch evoziertes Potential: Nach Geräuschempfindung in der Hirnrinde hervorgerufene, im EEG im zeitlichen Zusammenhang mit dem Reiz messbare fokale Spannungsschwankung

Ae  Aetiologie: Ursachenlehre/ Krankheitsursache

afebril: ohne Fieber

Affekt: (lat. affectus=Gemütszustand): Gefühlserregung.

Affektive Anfallssymptome können angenehme (z.B. Freude) und - häufiger - unangenehme Gefühle sein, z.B. Ärger oder Wut. Am häufigsten ist Angst, auch verbunden mit Weglaufen( terror fits) und/oder vegetativen Symptomen wie Herzklopfen, Blässe, Pupillenerweiterung, erhöhtem Blutdruck

Affektanfall/ Affektkrampf

agitiert:: unruhig

Agyrie: Fehlen von Windungen des Großhirns

Aicardi, französ. Epileptologe; Aicardi-Syndrom: Selten und nur bei Mädchen vorkommendes Syndrom mit Balkenmangel des Gehirns, Fehlbildungen der Netz-und Aderhaut der Augen und frühkindlichen Anfällen (u.a. West-S., fokale Anfälle)

akinetisch: bewegungslos. Im akinetischen Anfall besteht Unfähigkeit, eine Bewegung auszuführen

Aktionspotential: Kurze Spannungsänderung der Membran einer Nerven- oder Muskelzelle als Ausdruck der Tätigkeit, auch Antwort auf einen Reiz

Aktivierungsmethoden = Provokationsmethoden

Alarmgerät bei nächtlichen Anfällen  siehe z. B.  www.epitech.de/11-0-Epilepsie  und   ergomotix.com/docs/epialarm 

Albtraum, auch Alptraum: Bei Kindern und Erwachsenen beim Aufwachen aus dem REM-Schlaf sehr bedrohlich erlebte Erinnerungen an angstbesetzte Träume, meist erst in der 2. Nachthälfte

Al  Alkohol, Wirkung bei Epilepsien

Allgemeinveränderung im EEG

Alpers-Syndrom: Seltene angeborene Energiestoffwechselerkrankung (Mitochondriopathie) mit im Kleinkindesalter akut einsetzender Epilepsie mit  myoklonischen und tonisch-klonischen Anfällen, dabei Pharmakoresistenz und Statusneigung

Alpha-Wellen: Im EEG Wellen mit einer Frequenz von 8 bis 13 pro Sekunde

Alpha-Rhythmus: Rhythmische Alpha-Wellen-Folgen; diese sind ab etwa 6 Jahren über den hinteren Hirnabschnitten im normalen Wach-EEG bei Augenschluss vorherrschend

alternative Heilmethoden

alternierend: zwischen zwei Möglichkeiten wechselnd (lat. alternans = abwechselnd), z.B. wechselnd links oder rechts auftretende Halbseitenanfälle

Amnesie: Erinnerungslücke, Gedächtnisstörung, z.B. für die Zeit eines Anfalls (kongrade Amnesie), eine Zeit davor (retrograde Amnesie) oder eine Zeit danach (anterograde Amnesie)

Amplitude: Im EEG die Höhe des Ausschlages einer Welle oder eines Spitzenpotentials, gemessen in Mikrovolt vom niedrigsten bis zum höchsten Ausschlag.

Ammoniak, chem. Formel NH3, entsteht beim Abbau von Eiweißstoffen durch Bakterien im Darm und wird in der Leber entfernt mit Bildung von Harnstoff. Bei seltenen erblichen Stoffwechselstörungen (u.a. beim Rett-S.) kommt es zu erhöhten Ammoniakspiegeln im Blut und damit zu einer möglichen Ursache einer Epilepsie. Auch Valproinsäure kann den Leberstoffwechsel stören und den Ammoniakspiegel erhöhen.

Amobarbitaltest = Amytaltest = Wada-Test

Anamnese = Vorgeschichte

An  Anfälle - Fragenübersicht

Anfälle, - atonisch-astatische  - cerebrale = zerebrale = epileptische - fokale = partielle = Herdanfälle  generalisierte  - Grand mal = generalisierte tonisch-klonische = blateral-tonisch-klonische - Grand mal-, halbseitige - klonische  - emotionale - komplex-fokale,auch komplex-partielle oder psychomotorische - motorische - myoklonische - myoklonisch-astatischenichtepileptische -  posttraumatische - primär generalisierte - Rolando - sekundär generalisierte - sensible/ sensorische - sensomotorische - tonische vegetative/ autonome

Anfall, epileptischer: Den epileptischen Anfall kennzeichnet ein vorübergehendes Auftreten von → Symptomen, hervorgerufen durch eine abnorm überschießende oder synchrone Nervenaktivität im Gehirn (ILAE-Definition)

Anfallsalter bei 1. Anfall,  Manifestationsalter

Anfallsausbreitung 

Anfallsauslösung

Anfallsbenennung/ -bezeichnung

Anfallsbeobachtung

Anfallsbereitschaft als EEG-Befund  - als Erbanlage

Anfallsdauer -Anfallsentstehung

Anfallsdokumentation/-kalender

Anfalls-Erscheinungen/ -formen

Anfallsfolgen

Anfallshäufigkeit

Anfallsklassifikation

Anfallsstatus

Anfallsunterbrechung und Anfallsunterbrechungsmedikamente

Anfallsursachen

Angelman-Syndrom (auch: "happy puppet"-Syndrom): Durch Chromosom-15-defekt verursachte Entwicklungsstörung u. a. des Gehirns, mit im Verlauf meist auch epileptischen Anfällen, vor allem Absencen, myoklonischen Anfällen und Grand mal

Angst als Anfallssymptom

anterograde Amnesie: Gedächtnisverlust an Eindrücke/Erlebnisse nach einem Ereignis, z.B. einem Anfall oder einer Gehirnerschütterung

Antibiotika, die bei Einnahme den Blutspiegel verschiedener Antiepileptika erhöhen können, sind Clarithromycin, Erythromycin (häufig bei Kindern eingesetzt), Isoniazid, Ketoconazol, Miconazol. Fluconazol und Trimethoprim erhöhen nur den Phenytoinspiegel. Die Einnahme von Doxycyclin dagegen kann antiepileptische Blutspiegel – damit deren Wirksamkeit - erniedrigen.

Antiepileptika (Einzahl: das Antiepileptikum): Medikamente gegen Epilepsien

Antikonvulsiva (Einzahl: das Antikonvulsivum): Medikamente gegen Krämpfe ( Konvulsionen). Der Ausdruck wird oft auch benutzt für Medikamente gegen Epilepsien = Antiepileptika. Letzterer Ausdruck ist gebräuchlicher, weil viele Epilepsien ohne Krämpfe einhergehen.

Ap  AP: Abk. für Alkalische Phospatase (Enzym); Leberwerte

Aphasie: Funktionsstörung des Sprachzentrums; als motorische Aphasie die Unfähigkeit zu Sprechen, als sensorische Aphasie die Unfähigkeit, Sprache zu verstehen. Bei aphasischer Störung nur teilweise mit Schwierigkeiten der Aussprache und/oder des Verständnisses

Arrhythmie: Im EEG eine Folge von Wellen unterschiedlicher Frequenz

Artefakt: Im EEG ein technisch bedingter Kurvenausschlag ohne Bezug zur Hirntätigkeit

Arztwahl bei Epilepsien: Epileptologe

astatische Anfälle = Sturzanfälle mit "Zusammensacken" bei atonischen oder myoklonisch-astatischen/atonischen Anfällen

Asthmaanfälle

Ataxie/ ataktische Störung: Unsicherheit im Bewegungsablauf, besonders auch Gangunsicherheit

Athetose: Bizarre, schraubende Bewegungen bei Störung des extrapyramidalen Systems

Atonie: Verlust der normalen Muskelspannung

atonischer Anfall: Plötzlicher allgemeiner Verlust der normalen Muskelspannung ohne vorausgehendes tonisches oder myoklonisches Ereignis, Dauer meist Sekunden-Bruchteile, selten mehrere Sekunden, bewirkt auch den atonisch-astatischen Anfall

Atrophie: Gewebeschwund nach Zelluntergang

atypische Absencen

atypische gutartige fokale Epilepsie

Au  auditive/ auditorische Anfälle gehen mit Erscheinungen des Hörens einher (z.B. Brummen, Töne, auch Melodien)

Aufklärung des Arztes durch die Angehörigen vor Operationen  - des Kindes über seine Erkrankung - der Erzieherin oder des Lehrers über die Anfälle des Kindes

Aufwachanfälle: nach dem Aufwachen - meist in den ersten 30 Minuten, auch bis 2 Stunden danach - auftretende Anfälle bei

Aufwach-Epilepsien

Aufwärtsblick, gutartiger tonischer bei Kleinkindern

Augenbewegungen bei Absencen und Blinzelabsencen .Ruckartige bei Nystagmus. Lidkloni und Versivanfälle der Augen bei Okzipitallappenepilepsien

Augenhintergrund-Untersuchung bei Anfallskindern besonders zum Ausschluss abgelaufener Hirnentzündungen oder eines erhöhten Hirndrucks

Aura

Ausdosierung

Ausschleichen der Medikation

Außenseiter-Heilmethoden

Aut-idem-Regelung bei Verschreibung: Gesetzliche Regelung für Apotheken, bei einem verschriebenen Medikament das preiswerteste mit demselben Wirkstoff in gleicher Wirkstärke und der gleichen Darreichungsform und Packungsgröße auszuwählen, falls dies nicht vom verschreibenden Arzt ausgeschlossen wird

Autismus: Hirnorganisch bedingte Entwicklungsstörungen (Autismus-Spektrum-Störungen, ASS). Die frühkindliche Form (Kanner-Syndrom) zeigt sich i.d.R. vor dem 3. Lebensjahr. Im Vordergrund der Erkrankung steht ein weitgehendes Unvermögen zu sozialem Kontakt und zur Kommunikation. Außerdem bestehen i. d. R. stereotype Verhaltensmuster, meist auch weitere Entwicklungsrückstände, bes. der Sprache. Häufig – in über 10 Prozent der Fälle  - ist die Erkrankung verbunden mit einer Epilepsie

Automatismen: Im Anfall bei meist gestörtem Bewusstsein gleichförmig ("wie automatisch") ablaufende, sinnlose, dabei geordnete Bewegungsfolgen; z.B.: Schmatzen, Lecken (orale A.); angstvoller oder freudiger Gesichtsausdruck (mimetische A.); Nesteln/Klopfen mit den Händen, Scharren mit den Füßen; suchende, fummelnde, zeigende Gesten (gesturale A.); Strampeln oder Schaukeln (hyperkinetische A.); Lachen oder Kichern (gelastische A.); Weinen; Wiederholung von Worten, Sätzen ( verbale A.)

autonom: selbstständig, unabhängig. Autonomes Nervensystem und autonome Anfälle: Vegetatives Nervensystem

Ba  Badeerlaubnis

Balken des Gehirns: Verbindungsteil zwischen den Großhirnhäften (lat.: Corpus callosum)

Barbexaclonum

Barbiturate: Wirkstoffe, die sich von der Barbitursäure ableiten; z.B. Phenobarbital und Primidon

BECTS: engl.Abk. für: Benign Epilepsy with Centro-Temporal Spikes

Behandlung bei Epilepsien im Kindes- und Jugendalter

Behandlung eines Anfallsstatus durch Anwesende

Behandlungskalender

Behinderung bei Epilepsien         

benigne Epilepsien : gutartige (lat. benignus) Epilepsien; umstrittener Ausduck, für den jetzt „selbstlimitierende“ Epilepsien empfohlen wird

Benzodazepine

BEPK (Benigne epileptiforme Potentiale der Kindheit): Im EEG regionale oder fokale scharfe Welle oder Spitze, gefolgt von einer elektrisch negativen langsamen Nachschwankung geringerer Spannung als die negative Spitze. Sie kennzeichnen die gutartigen fokalen Epilepsien im Kindesalter

Berufliche Orientierung/ Berufswahl

Betawellen des EEG: Wellen hoher Frequenz von 14 bis 40 pro Sekunde.

Betaspindeln: Rhythmische Betawellenfolgen, die In der Amplitude spindelförmig an- und abschwellen. Im EEG u.a. vermehrt bei einer  Barbiturat-Medikation.

Bewusstseinsstörung/-trübung/-verlust – findet sich bei Absencen  - bei atypischen Absencen - bei generalisierten Anfällen  - bei komplex-fokalen Anfällen - bei nichtepileptischen Anfällen – bei Dämmerzuständen

BFAA :  Benigne Fokale Anfälle in der Adoleszenz

BFIS: Benignes familiäres infantiles Syndrom, auch als Watanabe-Syndrom bekannt. Seltenes gutartiges erbliches Epilepsiesyndrom des Säuglingsalters (3. bis 12. Lebensmonat), mit →Clustern von kompl.-fokalen, auch gen. ton.-klon. Anfällen. Als Ursache wird u.a. eine Mutation des sog. PRRT2-Gens gesehen.

BFNE: Benigne familiäre neonatale Anfälle, seltene erbliche Form gutartiger Neugeborenenanfälle der ersten Lebenstage, mit gen. ton.-klon. und komplex-fokalen und → Apnoe-Anfällen, die nach wenigen Tagen spontan aufhören. Danach normale Entwicklung der Kinder, nur in ca. 15 % Wiederauftreten von Anfällen im Erwachsenenalter. Ursache sind Mutationen der Kaliumkanalgene KCNQ2/3. Bei Verdacht sind gezielt die Großeltern zu fragen, ob auch bei den Eltern – diese wissen davon meist nichts - direkt nach Geburt Krampfanfälle aufgetreten waren.

BFNIS: Benignes familiäres neonatal-infantiles Syndrom, sehr seltenes erbliches → Syndrom mit gutartigen Neugeborenenanfällen, die vorwiegend in den ersten Lebenstagen, aber auch noch in den ersten 3 Lebensmonaten auftreten, mit → Clustern komplex-fokaler und gen. ton.-klon. Anfälle. Ursache ist eine Mutation des Natriumkanalgens SCN2A.

Bi   bilateral: beide Seiten des Gehirns (Großhirnhälften) betreffend. Nach ILAE-Empfehlung sollte ein „generalisierter tonisch-klonischer Anfall“ besser als „bilateral tonisch-klonischer Anfall“ bezeichnet werden, weil dabei einige Hirngebiete als Anfallsgenerator wenig einbezogen sein können.

Bildschirm als Auslöser fotogener Anfälle

Bioelektrischer Status epilepticus im Schlaf

Biofeedback = Rückmeldung biologischer Ereignisse. Bei Epilepsien der (selten erfolgreiche) Versuch, mit Hilfe des EEGs unbewusste Vorgänge, wie den Anfallsbeginn, erkennbar zu machen und zu kontrollieren

Bioverfügbarkeit eines Wirkstoffes ist ein Maß für die Geschwindigkeit und die Konzentration, mit der er am Wirkort verfügbar wird nach seiner Aufnahme im Körper. Abhängig u.a. von der Aufnahme aus dem Darm (Resorption), die Bindung an Bluteiweißkörper, dem Umbau im Stoffwechsel (Metabolisierung) und seiner Ausscheidung über die Nieren

Blinzelanfälle/-absencen = Absencen mit Lidmyoklonien

Blitzkrampf: Kurzer ("blitzartiger") Beugekrampf von Kopf und Rumpf nach vorn mit Anheben der Arme, meist bei BNS-Anfällen

Blutbestandteile: Das flüssige Blutplasma (ca. 60% des Volumens) und die Blutzellen (ca. 40%). Blutzellen sind die roten Blutkörperchen (=Erythrozyten, für den Sauerstofftransport zuständig), die weißen Blutkörperchen (=Leukozyten; benötigt zur Infektabwehr) und die Blutplättchen (=Thrombozyten, wichtig bei der Blutgerinnung). Nach der Gerinnung bleibt – nach Abfiltrieren des Bluteiweiß-Gerinnsels - vom Blutplasma das Blutserum.

Blut-Hirn-Schranke: Eine Auskleidung der Blutkapillaren im Gehirn aus besonders dichten Endothelzellen bildet eine Abschottung zwischen dem Blutkreislauf und dem Gehirn und verhindert den Durchtritt von u.a. Krankheitserregern, Giftstoffen, auch weissen Blutzellen, Elektrolyten, Antikörpern und vielen Medikamenten. Für die Hirnzellfunktion notwendige Stoffe wie u.a. Glukose werden aktiv mit Transportproteinen durchgeschleust und Abbauprodukte entfernt.

Blutplasma enthält außer dem Blutserum die Plasmaproteine (Eiweiße), u.a. die Albumine und Globuline

Blutuntersuchungen

Blutspiegel 

BNS-Anfälle

Bourneville-Pringle-Syndrom: Tuberöse Sklerose

Briviact: Handelsname von Brivaracetam

Bromid

Buccolam:  Handelspräparat von Midazolam

burst suppression - Muster im EEG

Ca  CAE :  engl. Abk. f. “childhood absence epilepsy”  =  kindliche Absence-Epilepsie

Callosotomie: Durchtrennung (ganz oder teilweise) des Balkens des Gehirns

Cannabidiol (CBD) ist ein Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf (Cannabis)

Carbamazepin

catastrophic epilepsy (engl.): Verallgemeinernde (ungenaue) Bezeichnung für therapieresistente, meist auch progrediente und entdifferenzierte Epilepsien, oft bei chronischen Hirnerkrankungen, Hirnfehlbildungen oder -defektzuständen, u.a. auch die schwereren Verläufe bei Ohtahara-S.,  West-S., Lennox-Gastaut-S.

CBZ: Abk. für Carbamazepin

CDD = CDKL5 Deficiency Disorder: Seltene, durch einen angeborenen Defekt des Gens CDKL5 (auf dem X-Chromosom) bedingte Enzephalopathien, mit schweren Entwicklungsstörungen und polymorphen fokalen cerebralen Anfällen meist schon im frühen Säuglingsalter, oft auch West-S..

Cerebellum (lat.): Kleinhirn

Cerebralparese =  Zerebralparese

Cerebrum (lat.): Großhirn

Ceroidlipofuszinose: Stoffwechselerkrankung mit Ablagerung von Lipopigmenten in Körperzellen, i.d.R. verbunden mit einer progressiven Myoklonusepilepsie

Chloralhydrat, Schlaf- und Beruhigungsmittel; zur Anfallsunterbrechung auch als Klistier zu verabreichen

Chorea: Funktionsstörung im extrapyramidalen System mit überschießenden unkontrollierten ( „erratischen“) Bewegungen

Choreoathetose: Bewegungsstörung mit plötzlich ausfahrend-unkontrollierten ( Chorea) wie auch bizarren geschraubten langsamen ( athetotischen) Bewegungen der Glieder und der Gesichtsmuskulatur. Ursache meist basale Hirnschäden, auch autosomal–dominant erbliche Hirnfunktionsstörungen. Obwohl nicht epileptisch, können Antiepileptika hilfreich sein.

chronisch: lange anhaltend, andauernd (Gegensatz: akut)

Clobazam / Clonazepam

Cluster (engl.=Gruppe) von Anfällen: Zeitweise Häufung von Anfällen

Compliance (engl: Bereitschaft): Patiententreue; Bereitschaft, ärztliche Empfehlungen zu befolgen

Computertomographie

Computerspiele, Bedeutung als Auslöser fotogener Anfälle

Corticosteroid-Behandlung

CSWS

cranial, auch kranial : zum Kopf hin, zum Kopf gehörend

CT und CCT: Abkürzungen für Computertomographie und Craniale Computertomographie

Cyanose, auch Zyanose: Blausucht, bläuliche Hautverfärbung bei Sauerstoffmangel im Blut

Da  Dämmerattacken

Dämmerzustände: Minuten, auch Tage anhaltende Bewusstseinsstörung, mit noch möglicher Fähigkeit zu einfachen Handlungen, auch Antworten, jedoch ohne Erinnerung daran, u.a. nach epilept. Anfällen, besonders nach schwerem Gr. mal-Anfall und -Status. Als weitgehend isoliertes Anfallssymptom auch bei Absence-Staten und kompl.-fok. Anfällen, sowie - hier oft schwer erkennbar - während der länger dauernden atypischen Absencen beim West-S., LGS und Pseudo-Lennox-S. Nichtepileptisch u.a. bei einer Vergiftung (Intoxikation), einer Hirnhautentzündung (Meningitis)  und/ oder Hirnentzündung (Enzephalitis). Auch ein Verwirrtheitszustand bei "konfusioneller Migräne" kann einem Dämmerzustand entsprechen

Dauer von Anfällen

DE: Abk. für Deutsche Epilepsievereinigung e.V.; Bundesverband der Epilepsieselbsthilfe

Delta-Wellen: Im EEG Wellen mit einer Frequenz von mehr als 0,25 und weniger als 4 pro Sekunde.

Deja-entendu (frz."schon mal gehört")  deja-vecu (frz." schon mal erlebt") deja-vu (frz."schon einmal gesehen") - Erlebnisse: Falsche Vertrautheit; Gefühl, etwas schon früher gehört bzw. erlebt bzw. gesehen zu haben. Auftreten oft mit einer Aura oder zu Beginn eines kompl. fok. Anfalls  

Depersonalisation: Gefühl, außerhalb seines Körpers zu stehen

Deutsche Epilepsievereinigung e.V. eine Institution zur Selbsthilfe von Betroffenen

Deutsche Gesellschaft für Epileptologie [ Deutsche Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie ]

Diät, ketogene

Diagnostik bei Anfällen

Diazepam; Diazepam-Klistierverabreichung

Differentialdiagnose: Diagnostischer Vergleich und Abwägung unter ähnlichen Krankheiten

diffus: verbreitet, verteilt, unbegrenzt ( Gegensätze: fokal, lokal, regional )

diffuse Grand-Mal-Epilepsien: Gr.M.-Epilepsien ohne tageszeitliche Bindung (wie bei Aufwach- oder Schlaf-Gr.-Mal-Epilepsien)

Di  Diphenylhydantoin =  Phenytoin

Dipropylacetat = Valproat

Dipropylessigsäure = Valproinsäure

Diskothekenbesuch und Anfallsgefahr

Dispensierschachtel/ dose = Dosierschachtel

Dissoziativ = trennend, auflösend.

Dissoziative Anfälle (die "Seele-Körper-Einheit trennende") = nichtepileptische psychogene Anfälle

Doose-Syndrom (= frühkindliche myoklonisch-astatische Epilepsie), erforscht von und benannt nach Hermann Doose, Kinderepileptologe, Kiel

Doppelbildaufzeichnung, simultane

Doppelblindstudie: Vergleichende Bewertung einer Arzneimittelwirkung, bei der sowohl eine größere Zahl von Patienten als auch die verabreichenden Ärzte erst nach der Bewertung des Erfolges erfahren, ob sie das zu prüfende Medikament oder ein Scheinmedikament ( Placebo) eingenommen bzw. verabreicht haben. Dies schließt eine voreingenommene Erwartung und Erfolgsbeurteilung bei der Auswertung aus

Dosierschachtel/ -dose

Down-Syndrom: Kinder mit Down-Syndrom leiden etwas häufiger unter Epilepsien (Angaben bei 2 %). In höherem Lebensalter vermehrtes Auftreten. Dann leiden etwa 10% (Angaben 5 – 15 %) an Epilepsien, das ist ein etwa 10-fach häufigeres Vorkommen als in der Durchschnittsbevölkerung

Dravet - Syndrom (= schwere myoklonische Epilepsie im Kindesalter), erforscht und benannt nach Charlotte Dravet, Kinderepileptologin, Marseille

dreamy state (engl.: traumhafter Zustand): Besonders bei Auren und komplex-fokalen Anfällen auftretende Bewusstseinsveränderung ( dysmnestisches Symptom) mit verfremdetem Erleben der Umwelt und deja-vu-Erlebnissen

Dr  Dreitage-Anfälle, gutartige Form von Neugeborenenkrämpfen

Duotherapie: Kombinationsbehandlung mit zwei Wirkstoffen

Duplikation-15q-Syndrom : Durch chrosomale Verdoppelungen bedingte frühkindliche Enzephalopathien mit psychomotorischen Entwicklungsstörungen sehr unterschiedlicher Ausprägung und in etwa der Hälfte der Betroffenen auch cerebralen Anfällen

Dys-: Vorsilbe, die eine Störung anzeigt

Dysarthrie: Sprechstörung durch Lähmung der Sprechmuskulatur, häufig vorübergehend u.a. nach rolandischen Anfällen

Dysgenesie: Anlagestörung

dyskognitiv: mit Einschränkung des Bewusstseins oder der Aufmerksamkeit (wie bei komplex-fokalen Anfällen)

Dyskinesie:  Komplexe, unwillkürlich stereotyp sich wiederholende Bewegungen

dysmnestische Symptome: Erinnerungstäuschungen, Deja-entendu

Dysplasie: Fehlbildung, Missbildung

Dysrhythmie: Im EEG gestörter, unregelmäßiger Rhythmus

Dystonie: Anhaltend gestörte Muskelspannung, abnorme Muskelverspannung

EBOSS  Abk. für Early Onset Benign Childhood Okzipital Seizure Syndrome

EcoG: Elektrocorticogramm

Ee  EEG: Abkürzung für Elektroenzephalogramm

EEG-Ableitung bei Kindern - Schlaf-Ableitung - Video-Ableitung - Langzeit-Ableitung

EEG-Befunde, normale - auffällige  

EGMA: Ak.f. „epilepsy with tonic-clonic seizures on awakening“: Aufwach-Grand Mal

einfache fokale Anfälle

einfälle: Zeitschrift der Deutsche Epilepsievereinigung e.V.

Einnahmeversäumnis, Folgen und Vorgehen bei

Einnahmeschwierigkeiten bei Kindern

Einordnung, Benennung, Beschreibung von Anfällen und Epilepsien: Klassifizierung

Einschlafmyoklonien, beim Einschlafen besonders bei Kindern häufig auftretende nichtepileleptische Zuckungen einzelner Glieder

Einstellung auf ein Medikament

Elektrocorticogramm (EcoG): EEG, das von direkt auf der Hirnoberfläche oder in der Hirnrinde angebrachten Elektroden aufgezeichnet wird. Es wird auch als Langzeit-Video-EcoG abgeleitet nach neurochirurgischer Implantation der Elektroden auf der Hirnoberfläche, um etwa vor einer Operation Anfallsherde enger einzugrenzen. 

Elektrode: Eine leitende Vorrichtung, zur EEG-Ableitung meist in Form eines Plättchens, das mit einer leitenden Paste oder Flüssigkeit benetzt ist, um elektrische Spannungen an der Kopfhaut zu messen

Elektroencephalogramm

Eltern-Selbsthilfegruppen siehe unter Informationen

elementar = einfach; ein elementar-fokaler Anfall ist ein einfach-fokaler Anfall (Gegensatz: komplex-fokaler Anfall)

emotionale fokale Anfälle: 2017 von der ILAE eingeführter Begriff für anfallsbedingte Gemütsempfindungen wie Angst, Freude, Ekel, Ärger, Trauer – oder auch nur Äußerungen solcher Gemütsbewegungen.

Em  Empfängnisverhütung, orale: Bei Einnahme von Antikonvulsiva können Kontrazeptiva („Antibabypillen“) an Wirksamkeit verlieren  Eine ärztliche Beratung über eine angepasste orale oder anderweitige Verhütung ist erforderlich u.a. bei Einnahme von Carbamazepin, Oxcarbazepin, Lamotrigin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Topiramat, Tiagabin.

Emprosthotonus: tonische Beugung von Kopf und Rumpf nach vorn, im Gegensatz zum Opisthotonus nach hinten

en bloc (frz.): Im Ganzen

Encephalitis, auch Enzephalitis: Entzündung des Gehirns

Encephalopathie, Enzephalopathie

Entdifferenzierte Epilepsie: Langjährige, schwer behandelbare, bei zunehmend unterschiedlichen Anfällen nicht mehr klassifizierbare Epilepsie

Entität: In Bezug auf eine Erkrankung eine eindeutig abgrenzbare Erscheinungsform, auch entsprechend einem Syndrom

Entwicklungsstörungen bei Anfallskindern

Entzugsanfälle

Enzephalopathie: Hirnerkrankung mit Funktionsstörung (allg. Bezeichnung bei unterschiedlichen Ursachen); u.a. als „Frühe infantile Enzephalopathie“ und „Frühe myoklonische Enzephalopathie“.

Enzym = Ferment, stoffwechselbeschleunigender Eiweißstoff

enzyminduzierende Medikamente ( u.a. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon) bewirken eine Aktivierung von körpereigenen Enzymen, welche auch den Abbau von Begleitmedikamenten im Körper und besonders von Vitamin D beschleunigen können

epigastrisch (gr.epi =über, gaster =Magen) nennt man fremdartige Gefühle mit Missempfindungen, die vom Bauchraum zum Kopf aufsteigen und mit Wärme- oder Kältegefühlen verbunden sein können

Epilepsie: Begriff/ allgemeine Fragen / altersgebundene Krankheitsbilder / Erblichkeit /  Klassifizierung /Ursachen / Prognosen. Das Wort leitet sich ab vom altgriechischen „epi“ (= über) und „lambanein“ (= ergreifen/ packen), bedeutet damit „ergriffen“ oder auch „überfallen“ werden.

Epi  Epilepsie-Ambulanzen für Kinder und Jugendliche

Epilepsie-assozierte Syndrome (d. h. mit einer Epilepsie in über 70 % verbundene Syndrome): Angelman-Syndrom,  Rett-Syndrom, Sturge-Weber-Syndrom, Tuberöse Sklerose. Nicht dazu zählen, jedoch auch vermehrt mit Epilepsie treten auf u. a. der Autismus und das Down-Syndrom.

Epilepsiechirurgie: In Fällen symptomatischer fokaler Epilepsien mit → Pharmakoresistenz kann heute oft eine Operation helfen. Die Möglichkeit einer operativen Entfernung des Anfallsherdes sollte in diesen Fällen immer frühzeitig abgeklärt werden. Sie kann in geeigneten Fällen mit einer Aussicht von etwa 65 % Anfallsfreiheit - sonst meist Anfallsverminderung - bewirken

epilepsietypische (oder epileptiforme) Potenziale (ETP)

Epilepsiezentren

Epileptologe/ Kinderepileptologe

epileptogen: einen epileptischen Anfall fördernd/ veranlassend/ auslösend

Epileptologie: Wissenschaft/ Lehre von den Epilepsien

Epi-Vista®: PC-Programm (Fa. Desitin) zur Anfallsdokumentation, zur Verlaufsbeurteilung und zum Therapie-Management. Eintragungen darin sind auch möglich mit Smartphones über die Web-App EPI-Vista® mobile

Erblichkeit bei Epilepsien  

Erbrechen: vegetatives Anfalls-Symptom, Vorkommen besonders bei temporalem oder occipitalem Anfallsherd. Auf Lagerung zur Seite ist zu achten, damit Erbrochenes nicht in die Luftwege gelangt

Erhaltungsdosis: Medikamentendosis, die bei Dauergabe eine ausreichende Wirkung aufrecht erhält

erratisch (" herumirrend"): zufällig, wechselhaft; z.B. erratische (unregelmäßige, wechs. Gliedmaßen betreffende) Myoklonien bei frühkindlichen Enzephalopathien

Erste Hilfe bei großen Anfällen

ESES

Eslicarbazepin (ESL.

Ethosuximid

EUREPA: "European Epilepsy Academy"= europäische Fort- und Weiterbildungsakademie für Epilepsie

Everolimus: Arzneimittel, das für Anfallspatienten mit einer Tuberösen Sklerose ab 3. Lebensjahr zugelassen ist zur Zusatztherapie

Evozierte Potentiale: Wellen oder Muster im EEG, die als Antworten auf Reize (z.B. Hörempfindungen, Sehreize, Tastreize, elektrische Nervenreizung) registriert werden

Exanthem: Hautausschlag, z.B. bei einer Allergie oder einer  Infektion

Extrapyramilales System: Umfangreiche Nervenzellverbände im Gehirn für reflexhafte und unwillkürliche Bewegungen, eng verbunden mit den Stammganglien (Basalganglien)

Fa  Fallhaube = Sturzhaube oder Sturzhelm

familiär: In Familien mehrfach vorkommend; familiäre Epilepsien: Die - seltenen - erblichen Epilepsien

FAMOSES: Für Familien konzipiertes MOSES-Programm

Faszikulation: Einzelne muskuläre Kontraktion ohne Bewegungseffekt, nur äußerlich fühlbar oder sichtbar

FCD: Abk. für „Focale Corticale Dysplasie“: Umschriebene Fehlbildung der Hirnrinde

Febril: mit Fieber

Fechterstellung: Körperhaltung bei Adversivanfall mit Anheben eines Armes und Kopf- und Körperdrehung zur gleichen Seite

Fehlbildungen/ Fehlentwicklungen des Gehirns als Ursache symptomatischer Epilepsien findet man u.a. beim Aicardi-Syndrom, bei der Lissencephalie, dem Sturge-Weber- Syndrom, sowie verschiedenen Formen kortikaler Dysplasien.

Felbamat

Fernsehen bei Anfallskindern

Fieberkrämpfe

FIRES (Abk. für „febrile infection responsive epilepsy syndrome“): Sehr seltenes Krankheitsbild bei Kindern von 2 bis 16 Jahren, Beginn mit Fieber, danach wiederholte epil. Anfälle, auch Staten, im weiteren Verlauf (mit wenigen Ausnahmen) bleibende Zeichen einer Hirnerkrankung (meist schwere Hirnfunktionsstörungen, auch therapierefraktäre Epilepsien). Bei Fehlen von Hinweisen auf eine Hirnentzündung wird eine Immunstörung als Ursache vermutet

flashback (engl.): Blitzartiges Auftreten einer Erinnerung bei  dysmnestischen Anfällen

Fließgleichgewicht

Flugreisen mit Anfallskindern

fMRT oder engl. fMRI: funktionelle Magnetresonanztomografie

fokal: (von lat. focus = der Herd): herdförmig, örtlich begrenzt, umschrieben

Fo  Fokale = partielle = herdbedingte Anfälle, Herdanfälle

Fokus (lat. focus): der Herd

Foto-Epilepsie, fotogener Anfall, fotogene Epilepsie , Fotosensibilität , Fotostimulation

Frequenz: Häufigkeit

frontal: vorn, am Kopf im Stirnbereich

Frontallappenanfälle: Vom Frontallappen (= Stirnlappen) ausgehende Anfälle (u.a. mit Hypermotorik, bizarren Automatismen oder tonischen Haltungsanomalien) bei

Frontallappenepilepsien (FLE): Anfälle einfach- und/oder komplex-fokal, oft mehrmals täglich, oft im Schlaf, oft vegetativ und affektiv geprägt, meist kurz dauernd, öfter sekundär generalisierend, Komplikationen häufiger durch Stürze oder Status.

frühkindliche myoklonische Enzephalopathie = schwere myoklonische Epilepsie = Dravet-Syndrom

Führerschein

Fycompa®: Präparat mit Wirkstoff Perampanel

GABA (engl. gamma-aminobutyric acid): Im Gehirn der bedeutendste Reizübertragungs-hemmende Wirkstoff

Gabapentin®

Ga  Gabitril®

Gamma-GT (=Gamma-Glutamyl-Transferase): Ein Enzym, das im Blutserum besonders bei erhöhter Beanspruchung der Leber vermehrt nachzuweisen ist. Dies ist bei Lebererkrankungen der Fall, erfolgt aber auch schon – in geringerem Maße – durch    Enzym-induzierende Medikamente, die in der Leber abgebaut werden, z.B. Carbamazepin und Phenobarbital. Deshalb findet man bei Einnahme dieser Antiepileptika häufig bis zu 2 – 3–fach überhöhte GGT-Werte (Normalwerte bei Säuglingen bis ca. 6 Monaten 230 U/l, danach bei Kindern bis 50 U/l). Sind die anderen Leberenzym-Werte normal, ist in diesen Fällen eine solche mäßige Erhöhung meist unbedenklich.

Game-boys

GEFS+:  „Generalisierte Epilepsie mit Fieberkrämpfen plus“. 

Gehirn - siehe unter Hirn- 

gelastische Anfälle: Mit Lachen verbundene Anfälle, sowohl einfach fokal als auch komplex-fokal (mit Bewußtseinsstörungen), die meist schon im Kleinkindalter auftreten, und oft lange nicht als epileptisch erkannt werden. Ursache sind vor allem Hamartome (gutartige tumorartige Fehlbildungen aus der Embryonalentwicklung) im Bereich des Hypothalamus. Als Anfallssymptom i.d.R. "leeres" Lachen ohne Heiterkeit. Mit Medikamenten i.d.R. nicht zu behandeln. Aussichtsreich sind oft operative Verfahren.

Gelegenheitsanfälle 

generalisiert: allumfassend. Bei generalisierten Anfällen erfasst die epileptische Erregung in der Regel beide Hirnhälften und die Muskulatur beider Körperseiten in etwa gleicher Heftigkeit. Gegensatz: fokal, partiell, herdförmig.

„Generalisierte Epilepsie mit Fieberkrämpfen plus“  1997 erstmals beschriebene seltene Epilepsieform, mit häufigen Fieberkrämpfen, die auch noch nach dem 6. Lebensjahr auftreten, sowie zusätzlich Anfällen ohne Fieber sehr verschiedener Erscheinungsformen, besonders generalisierten Anfällen wie Absencen (auch atypischen), myoklonischen und atonischen Anfällen, seltener fokalen Anfällen. Oft familiär gehäuftes Auftreten mit unterschiedlichen Erscheinungsformen und Prognosen, in schwerer Form als Dravet-Syndrom. Als häufige Ursache werden, wie beim Dravet–Syndrom, Mutationen am SCN1A-Gen (bei ca. 15%) sowie an weiteren Ionenkanal-Genen gefunden.

Generalisierter tonisch-klonischer Anfall (GTKA) , Verhaltenshinweise für Anwesende

Ge  Generika, die (Einzahl: das Generikum): Fertigarzneimittel, die unter der internationalen Bezeichnung ihres Wirkstoffes nach Ablauf der gesetzlichen Erfinder-Schutzfrist (des Patentschutzes) in den Handel kommen. Sie werden dann in der Regel zu einem deutlich geringeren Preis als die Originalpräparate oder Lizenz-Präparate angeboten. Solche Nachfolgepräparate dürfen deswegen nicht als "minderwertig" angesehen werden. Bei Unterschieden in der Einbettung des Wirkstoffes wie auch der Umhüllung des Präparates können sie sich jedoch wegen verschiedener Schnelligkeit und/oder Vollständigkeit der Aufnahme (ihrer Bioverfügbarkeit) in ihrer Wirksamkeit vom Originalpräparat unterscheiden. Von den Zulassungsbehörden erlaubt werden Streubreiten von 80 bis 125% im Vergleich mit dem Originalpräparat. In diesem Rahmen besteht bei einer Umstellung von einem Originalpräparat auf ein Generikum somit ein Risiko. Besonders bei Kindern kann ein Präparatewechsel auch zu Einnahmeproblemen führen. Von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie wird daher empfohlen, bei einer guten Einstellung, insbesondere mit Anfallsfreiheit, keine Umstellung von einem Originalpräparat auf ein Generikum vorzunehmen, auch nicht von einem Generikum auf ein anderes oder auf ein Originalpräparat. Bei einer sowieso notwendigen Umstellung der Medikation oder einer Neueinstellung ist dagegen die Verwendung von Generika meist problemlos möglich.

Generalisierung, sekundäre, bei Herdanfällen

Genetik von Epilepsien

Genetisch, auch genuin oder hereditär: vererbt, erblich bedingt;  Vererbung

Genetische Epilepsien: International empfohlene Bezeichnung von Epilepsie-Formen, die weitgehend auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen sind. Sie werden bisher auch als idiopathisch bezeichnet.

Gewichtsabnahme durch antiepileptische Medikamente besonders unter Felbamat und Topiramat

Gewichtszunahme durch antiepileptische Medikamente häufig unter Valproat/ Valproinsäure, vereinzelt unter Carbamazepin und Vigabatrin und Pregabalin

GGT =  Gamma-GT

Gingivahypertrophie: Zahnfleischwucherung, die besonders bei Phenytoin-Einnahme auftritt

Gleichstromstimulation, transkranielle: Eine Beeinflussung der Hirnaktivität durch Gleichstrom wurde schon früh (seit 1802) vesucht und ist in den letzten Jahren wieder vermehrt in der klinischen Erprobung.  Berichtet wird über nachweisbare – bis zu einer Stunde anhaltende – verstärkende wie auch abschwächende Wirkungen auf die Hirnrindenaktivität

Glukosetransporter -Typ1 - Mangel-Syndrom: Bei diesem Syndrom ist der Transport von Traubenzucker (Glukose) durch die „Blut-Hirn-Schranke“ in das Gehirn gestört wegen eines genetisch bedingten Defekts (Glut1-Defekt)  eines Glukosetransport-Proteins. Dies bewirkt u.a. umfangreiche Entwicklungsstörungen, vermindertes Kopfwachstum, und sowohl frühkindliche wie auch erst später auftretende Epilepsien. Diagnostisch wegweisend ist der verminderte Liquor-Serum-Glukose-Quotient ( Hypoglykorrhachie). Zur Behandlung eignet sich vor allem die ketogene Diät .

Grand mal: "großer" generalisierter (bilateraler) tonisch-klonischer Anfall, Verhaltenshinweise für Anwesende 

Grundaktivität im EEG (auch Grundrhythmus, Grundtätigkeit): vorherrschendes Wellenmuster

GTKA: Generalisierter tonisch-klonischer Anfall

gustatorische Anfallssymptome sind Geschmacksempfindungen (z.B. süß, sauer, bitter, salzig, metallisch)

Gu  gutartige Epilepsien des Kindesalters mit zentrotemporalen Spikes/  mit occipitalen Paroxysmen

Haarausfall als Medikament-Nebenwirkung öfter unter Valproat, seltener unter Clonazepam

Halbseitenanfall/ -krampf: Anfall bzw. Krampf, der nur eine Körperseite erfasst

Halbwertszeit eines Medikaments

Halluzination: Trugwahrnehmung, Sinnestäuschung, krankhafte Wahrnehmung nicht vorhandener Sinnesreize

Hamartome : Gutartige tumorartige Fehlbildungen;  z.B. im Bereich des Hypothalamus. Oft Ursache gelastischer Anfälle

Happy-puppet-Syndrom Angelman-Syndrom

Hemi : Vorsilbe mit der Bedeutung halb/ halbseitig, z.B. Hemiplegie = Lähmung nur einer Körperseite; Hemisphäre = eine seitliche Hälfte des Großhirns

Herdanfälle

Herdepilepsien 

hereditär: erblich

Hilfsmaßnahmen bei großem Anfall

Hippocampus, auch Hippokampus: Teil des Temporallappens, zuständig u.a. für das Gedächtnis, besonders bei Sauerstoffmangel und Hirnentzündungen empfindlich für Zellschädigungen (führt zu   Atrophie, auch Sklerose ), damit häufige Ursache einer Temporallappenepilepsie

Hi  Hirndruck, erhöhter

Hirnentwicklungsstörungen und Fehlbildungen als Ursache von Epilepsien

Hirnentzündung und Hirnhautentzündung

Hirnreifung, Hirnreifungsstörung

Hirnschädigung als Ursache - und als Folge von Anfällen 

Hirnschrittmacher: System, bestehend aus einem implantierbaren verkapselten Stimulator, mit dem über ein dünnes Kabel mit einerTiefenelektrode gezielt bestimmte Hirnareale elelektrischen Dauerreizen ausgesetzt werden können. Eingesetzt vor allem zur Behandlung von Bewegungsstörungen (u.a. M. Parkinson), in besonderen Fällen auch fokaler Epilepsien – siehe auch unter Hirnstimulation.

Hirnsklerose: Tuberöse Sklerose

Hirnstimulation: Zur Behandlung von i.d.R. sehr schwer behandelbaren Epilepsien mit elektrischer Stimulation gibt es äußerliche „nichtinvasive“ Verfahren  (wie die transkranielle Magnetstimulation) oder „invasive“ Methoden mit Applikation von Elektroden am Gehirn (i.d.R. subdural, d.h. unter der harten Hirnhaut und über dem Anfallsherd) oder im Gehirn (Tiefe Hirnstimulation, DBS). Die Verfahren (siehe auch   „Hirnschrittmacher“) befinden sich noch weitgehend im Stadium der Forschung und Erprobung. Weiteres www.uniklinik-freiburg.de

Hirnstromaufzeichnung  = EEG

Hirntumoren, Bedeutung als Anfallsursache

Hirnverletzungen/ Hirnschädigung , Anfälle nach

Hirnwasser (=Liquor)-Untersuchung

Ho  Homöopathie

homolog: sich entsprechend; z.B. beim EEG  homolog platzierte Elektroden über der li. und re. Hirnhälfte

Hormonwirkungen

Hyperekplexie  

hypermotorisch: vermehrt und überschießend sich bewegend; im hypermot. Anfall auch ungesteuert und ausfahrend

hypersynchrone Potentiale

Hyperventilation (Mehratmung, vertiefte Atmung), z.B. bei der EEG-Ableitung als Provokationsmethode, oder als Nebenwirkung unter Sultiam

Hyperventilationstetanie: Durch CO2-Abatmung verursachte Tetanie. Abhilfe durch „Rückatmung“ mit Ein- und Ausatmen  in/ aus eine(r) Tüte

Hypoglykorrhachie: Verminderter Traubenzucker(=Glukose)-Gehalt des Hirnwassers (Liquors). Normal ist eine Traubenzuckerkonzentration von etwa 65 % im Vergleich mit dem Glukosegehalt des Blutserums. Ursachen einer zu niedrigen Konzentration sind akute Hirnerkrankungen, möglich auch ein dauernd verminderter Transport des Traubenzuckers durch die sogen. Blut-Hirn-Schranke bei einem Glukosetransporter-Defizienz-Syndrom

Hypothalamus: Unterhalb des Thalamus liegender zentraler Hirnbereich

Hypsarrhythmie

Idiopathisch: eigenständig, anlagebedingt, genetisch

idiopathische Epilepsien

IGE: Abk.f. „idiopathische generalisierte Epilepsie“

Ik  iktal (lat. ictus = Fall,Schlag): mit dem Anfall/ während des Anfalls; iktogen: anfallsbedingt; Iktus: das Anfallsereignis (epileptischer, auch Schlaganfall)

Illusion: Fehlwahrnehmung, Verkennung/ Umdeutung realer Gegenstände(letztere fehlen bei einer Halluzination). Z.B. erscheinen Personen oder Körperglieder oder Gegenstände verändert (deformiert) oder vergrößert (= Makropsie) oder verkleinert (= Mikropsie) oder vervielfacht., der eigene Körper fremd ( Depersonalisation)

ILAE: Engl. Abk. für "International Leage Against Epilepsy" (Internationale Liga gegen Epilepsie)

Immunglobuline sind Eiweißkörper, welche zur Abwehr von Erregern oder Fremdstoffen im Blut gebildet werden. Sie werden aus dem Blut von Spendern gewonnen und müssen zur Behandlung in eine Vene injiziert werden. In den letzten Jahren wird über eine Wirksamkeit von Immunglobulinen bei der Behandlung von Epilepsien berichtet. Auf welche Weise eine solche Behandlung wirken soll, ist unbekannt.

Impfungen bei Anfallskindern

Impulsiv-Petit-mal

infantil (lat. infans = das Kind): kindlich;

Infantil spasms im engl. Sprachraum Bezeichnung für die BNS-Anfälle des West-Syndroms

Infektanfälle = Infektkrämpfe = Fieberkrämpfe 

Informationen und Informationsschriften über Epilepsien

insuffizient: nicht ausreichend, ungenügend, unfähig

Intensiv-Monitoring

interiktal nennt man die Zeit zwischen den Anfällen, die nur Minuten (z.B. bei Absencen), aber auch Jahre dauern kann zwischen 2 Grand mal – Anfällen

initial: am Anfang; Initialschrei : Schrei zu Beginn eines Anfalls

interiktal: in der Zeit zwischen den Anfällen

intrauterine Anfälle: Epileptische Anfälle können schon im Mutterleib auftreten, werden dann als solche meist nicht wahr genommen. Darauf verdächtig in der Vorgeschichte sind Angaben über einförmig-rhythmische Kindsbewegungen, besonders bei durch Vitamin-B6-Mangel-bedingten Epilepsien.

IZE: Abk. für Informations- Zentrum Epilepsie

Jactatio capitis et corporis nocturna – lat. Bez. für « Hin- und her-Werfen des Kopfes und des Körpers in der Nacht » : Art einer Selbststimulation im Säuglings- und Kleinkindalter.

Ja  jamais-vu (frz.): Gefühl fehlender Vertrautheit, Verfremdungsgefühl

Jackson-Anfälle; Jackson-Marsch

JAE: Juvenile Absence-Epilepsie

Janz-Syndrom (= juvenile myoklonische Epilepsie), erforscht von Dieter Janz, Epileptologe, Berlin

Jeavons-Syndrom (P.M. Jeavons, engl. Epileptologe): Absencen mit Lidmyoklonien, eine Form besonders fotosensibler komplexer Absencen, bei der schon durch den willkürlichen oder unwillkürlichen Augenschluß ein "Lidflattern" (Lidmyoklonien mit Frequenz 4-6/ Sek.) auftritt, gleichzeitig eine -  aber z.T. auch fehlende - kurze Absence von 3-6 Sekunden. Ab Kleinkindalter auftretend, oft schwer behandelbar und über Jahrzehnte bestehend. Häufig noch zusätzliche generalisierte ton.-klon. und myoklonische Anfälle .

JME: Juvenile myoklonische Epilepsie

Juvenile Epilepsien = Epilepsien im Jugendalter

Juvenile Absenceepilepsie

Juvenile Grand-mal-Epilepsie

Juvenile myoklonische Epilepsie (JME)

Juvenile gutartige Herdanfälle

Kaliumbromid

Kassetten-Ableitung Langzeit-EEG

Ka  Kataplexie/ kataplektischer Anfall:  Anfallsartiger nichtepileptischer Tonusverlust der mimischen und der Haltemuskulatur,  mit Fallenlassen von Gegenständen, Einknicken in den Knien, auch Stürzen, i. d.R. im Rahmen einer Narkolepsie, und ausgelöst durch heftige Affekte (z.B. Erschrecken, Ärger, Lachen), Dauer einige Sekunden bis Minuten

KD: = Kortikale Dysplasie = Fehlbildung der Hirnrinde

Kernspintomographie

Ketogene Diät:

Kindergarten, Zusammenarbeit mit dem

Kinderepileptologen

Klassifizierung von Epilepsien

Klassifizierung von cerebralen Anfällen   

Kleine Anfälle

Klistier, auch Klysma: Darmeinlauf, u.a. zur Verabreichung von Medikamenten, z.B. Diazepam

Klonus/ Klonische Anfälle  Der Ausdruck "Klonus"(Mehrzahl: "Kloni") findet Anwendung nur bei länger aufeinanderfolgenden und rhythmischen Muskelzuckungen

Knabenwendigkeit = mehr Knaben betroffen als Mädchen, z.B. beim Doose-Syndrom

Kognition (lat. cognitio = das Erkennen): Allg. Begriff für höhere geistige Fähigkeiten wie Wahrnehmen, Erkennen, Denken, Erinnern, Vergleichen, Lernen

kognitive Nebenwirkungen von Medikamenten können z.B. eine Minderung der Aufmerksamkeit, Denk-, Erinnerungs- und Lernfähigkeit sein

kognitive Störungen als Anfallssymptome (dyskognitiv) sind z.B. dreamy states, Gefühle der Unwirklichkeit, Störungen des Zeitsinnes

Kojewnikow: Russischer Neurologe, 1836-1902, nach ihm benannt das

Kojewnikow-Syndrom: Seltenes Epilepsiesyndrom mit lang anhaltenden fokalmotorischen Anfällen

Ko  Kombinationsbehandlung

komplexe Absencen

komplex-fokale Anfälle

komplizierte Fieberkrämpfe

komplizierte Migräne

Kontrazeption  Empfängnisverhütung

Konvulsion (von lat. Convulsio, der Krampf): Ausdruck für heftige, meist generalisierte Krampferscheinungen, wissenschaftlich nicht gebräuchlich

Kopfschmerzen können vor („präiktal“), während („iktal“, auch als alleiniges Anfallssymptom) und nach („postiktal“) einem epil. Anfall auftreten, besonders bei den occipitalen Anfallsformen. Besonders häufig sind die postiktualen Kopfschmerzen, die innerhalb der ersten drei Stunden nach einem Anfall einsetzen und bis zu drei Tage andauern können.

kortikal, auch cortikal (von lat. cortex cerebri = Hirnrinde): die Hirnrinde betreffend

kortikale Dysplasien, Abk. KD (= Fehlbildungen der Hirnrinde im Verlauf der Hirnentwicklung) sind häufig Ursache frühkindlicher symptomatischer Epilepsien. Mit der  MRT kann man verschiedene Formen diffuser und fokaler KD erkennen

Krämpfe : Bezeichnung für einen motorischen Anfallsablauf, auch nichtepileptisch z.B. als Wadenkrampf

Krampfleiden, zerebrales =  Epilepsie

Krampfpotentiale

Kreislaufschwäche/-störungen

kryptogene Epilepsien

Laboruntersuchungen

La  Lacosamid

Lähmungen nach Anfall

Lafora-Krankheit: Durch vererbten Enzymdefekt verursachte progressive Myoklonusepilepsie (Typ 2); Beginn im Alter von 10 bis 18 Jahren mit generalisierten klonischen, myoklonischen und tonisch-klonischen Anfällen

Lamotrigin

Landau-Kleffner-Syndrom

Langzeit-EEG

latent (lat. latens) : verborgen, versteckt

Latente Epilepsie:  missverständliche Bezeichnung bei Fehlen von Anfällen trotz "epilepsietypischer Potentiale" im EEG (bei Kindern nicht selten) und allein meist ohne Krankheitswert (Ausnahmen: ESES, Landau-Kleffner-S.).

Leberwerte: Aus dem Blutserum zu bestimmende Enzym-Aktivitäten, welche auf eine normale oder krankhafte (z.B. durch Medikamente oder Entzündungen überforderte) Funktion der Leber hinweisen. Eine mäßige Erhöhung der GGT ist bei Einnahme Enzym-induzierender Antiepileptika i.d.R. ohne Bedeutung, wenn die übrigen Leberwerte normal sind.

Lehrerin/ Lehrer, Zusammenarbeit mit

Lennox (-Gastaut) -Syndrom

Le  Leseepilepsie: Die sehr seltene "primäre Leseepilepsie" ist eine idiopathische Reflexepilepsie, bei der die Anfälle fast nur durch Lesen oder Vorlesen ausgelöst werden. Es sind meist einfach-fokale Anfälle, die gelegentlich generalisieren. Beginn meist in der späten Pubertät mit gutartigem Verlauf. Bei der "sekundären Leseepilepsie" kommen daneben spontan Anfälle vor, oft in Verbindung mit dem Janz-Syndrom

Leukopenie: Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukozyten), Blutbestandteile

Leukomalazie, periventrikuläre (PVL): Schädigung (Defekt, Schwund) der weißen Hirnsubstanz, welche in der Umgebung der Ventrikel die Nervenfaserbündel zwischen den Hirnzentren und in die Peripherie enthält. Im MRT oder sonographisch ergeben sich dabei u.a. narbige und zystische Veränderungen sowie Deformierungen und Erweiterungen der Seitenventrikel. Ursache ist meistens ein Sauerstoffmangel vor oder unter der Geburt, besonders bei Frühgeborenen. Auswirkung u.a. als spastische Bewegungstörung, auch als Epilepsie wie u. a. dem West-Syndrom

Levetiracetam

LGS  Abk. für Lennox-Gastaut-Syndrom

Lidmyoklonien sind Myoklonien der Augenlider; u.a. bei Blinzelabsencen

Liquor (lat.: Flüssigkeit) cerebrospinalis: Hirnwasser, eine klare Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt und sich auch in typisch gestalteten Räumen im Inneren des Gehirns (den Ventrikeln) befindet. Eine Probe davon kann durch Punktion mit einer dünnen Kanüle gewonnen werden, i.d. R. im Bereich der Lendenwirbel. Dabei besteht kaum ein Risiko und die Kinder spüren nur etwas den Einstich.

Lissencephalie: Hirnmissbildung mit mangelhafter Hirnfurchung, häufig verbunden mit epileptischen Anfällen

Literatur über Epilepsien

Lorazepam

Magnesiummangel im Blut (eine Hypomagnesiämie) bedingt eine erhöhte Bereitschaft zu einer Tetanie und zu epileptischen Anfällen

Magnetencephalographie (MEG): Aufzeichnung von Hirnaktivitäten durch Messen und Lokalisieren der Magnetfelder, welche durch die Hirnströme auftreten. Das MEG ergibt im Vergleich mit dem EEG eine erheblich bessere räumliche Auflösung der Hirnaktivität. Technisch sehr aufwändig; Anwendung daher i.d.R. nur für die Wissenschaft und vor Hirn-Operationen

Magnetresonanztomographie

Magnetstimulation, transkranielle Die Versuche, mit elektromagnetischer Reizung/ Beeinflussung von Hirnarealen diagnostische Erkenntnisse oder Behandlungserfolge bei Epilepsien zu gewinnen, erbrachten bis jetzt  keine anerkannt nutzbaren Ergebnisse

Manifestationsalter von zerebralen Anfällen bzw. Epilepsien = Lebensalter des ersten Auftretens

Ma  Maliasin:   Phenobarbital-Zubereitung (Barbexaclonum) in Verbindung mit einem stimulierenden Wirkstoff (nicht mehr im Handel)

maligne = bösartig. Gegensatz dazu ist benigne = gutartig

Marsch (engl. march) : Ausbreitung eines fokalen Anfalls wie bei Jackson-Anfall

Maturationsstörung, cerebrale

Medikamente, Wirkungen und Nebenwirkungen / Einnahmeprobleme bei Kindern / Präparatenamen und Wirkstoffe / Medikamentenresistenz → Pharmakoresistenz

Meningitis = Hirnhautentzündung.

Meningoencephalitis = Entzündung der Hirnhaut und des Gehirns

MEG: Magnetencephalographie

Mesuximid = Methsuximid

Midazolam, Midazolam-Verabreichung bei Anfall

Migräne hat als Haupt-Kennzeichen pulsierende Kopfschmerzen, oft einseitig, mehrere Stunden bis Tage dauernd, bei Kindern auch kürzer. Oft → visuelle nichtepileptische Aura, Dauer i.d.R. über 10 Minuten, nachfolgend Sprachstörungen möglich. 

Migräne als Auslöser epileptischer Anfälle

Migration: Wanderung (lat. migrare = wandern); eine neuronale Migration (Nervenzellen-Wanderung) erfolgt bei der Hirnentwicklung besonders im 3. bis 5. Embryonalmonat. Eine Migrationsstörung ist häufig Ursache einer frühkindlichen Hirnentwicklungsstörung und symptomatischen Epilepsie.

Mikropolygyrie Fehlbildung der Hirnrinde ( korticale Dysplasie) mit Vermehrung und Verkleinerung der Hirnwindungen

Missbildungen des Gehirns Fehlbildungen

Monitoring: Überwachung; bei einem "Epilepsie-Intensiv-Monitoring" oder "Langzeit-Monitoring" wird u.a. über mehrere Tage ein Langzeit-EEG abgeleitet mit gleichzeitiger Video-Aufnahme des Kindes, um genauere Erkenntnisse über Ablauf und Ursprung der Anfälle zu gewinnen

monogen: Durch ein einzelnes Gen verursacht

Mo  Monotherapie : Behandlung mit nur einem Medikament

Moro-Reflex: Normaler Reflex des Säuglings besonders in den ersten Lebensmonaten: Zurückfallen des Kopfes bewirkt ruckartiges Strecken der Arme, Spreizen der Finger und Öffnen des Mundes

MOSES = modulares Schulungsprogamm Epilepsie

motorische Anfälle: Anfälle, die den Bewegungsapparat (die Motorik) betreffen (z.B. Automatismen/ tonische, klonische Krämpfe/ Lähmungen)

MRT = Magnetresonanztomographie

Müdigkeit/ Schläfrigkeit ist als Nebenwirkung unter jedem Antiepileptikum möglich, besonders z.B. unter Phenobarbital und Primidon; wenig oder nicht unter Lamotrigin

Multifaktorielle Erkrankungen: Von vielen Faktoren verursacht; bei Epilepsien vor allem durch viele verschiedene Gene (polygen)

multifokale Epilepsien: Epilepsien mit mehreren – voneinander unabhängigen – Anfallsherden

Myoklonien

Myoklonische Absencen

Myoklonische Anfälle

Myoklonische Epilepsien bei Säugl. und Kleinkindern - bei Jugendlichen

Myoklonisch-atone (-astatische) Anfälle

Myoklonisch-astatische Epilepsie (Doose-Syndrom)

Myoklonus (Mehrzahl: Myoklonien): Plötzliche unwillkürliche kurze ( 0,1-0,2 sec) Zuckung einzelner Muskeln oder Muskelgruppen.   Als „negativer Myoklonus“ wird eine plötzlicher kurzer Verlust an Muskelspannung bezeichnet, der – wenn fokal - zu einem Haltungsverlust einzelner Glieder führt, oder -  wenn generalisiert - zu einem Nickanfall, auch einem atonisch astatischen Anfall. Vorkommen u.a. beim Pseudo-Lennox-Syndrom.

Na  Nachtangst = Nachtschreck = Pavor nocturnus

nächtliche Anfälle Schlafepilepsien

Narkolepsie: „Schlafsucht“ mit starker Tagesmüdigkeit, nichtepileptischem anfallsweisem Schlafzwang, daneben meistens auch Kataplexien. Bei Kindern vor der Pubertät sehr selten

Narkose bei Anfallskindern

Nebenwirkungen/ allgemeine Verträglichkeit / spezielle Nebenwirkungen siehe unter den einzelnen Medikamenten

Nebenwirkungsprofil: Nebenwirkungen eines Medikaments in der Übersicht und zusammenfassenden Bewertung

negativer Myoklonus: siehe Myoklonus

Nervenzelltätigkeit/ -funktionen

neonatale Anfälle: Anfälle der Neugeborenen

Neugeborenenanfälle/ Neugeborenenkrämpfe

Neugeborenenperiode: Die ersten 30 Lebenstage

Neuron, das = die Nervenzelle

Neurostimulation: Elektrische Stimulation (Reizung) bestimmter Hirnbezirke mit geringen Stromstärken, um die Übererregbarkeit dieser Hirnstrukturen zu vermindern. Dies kann von außen über eine Vagus-Nerv-Stimulation erfolgen oder direkt über Hirn-Implantate über eine „Tiefe Hirnstimulation“.

nichtepileptische Anfälle = nicht durch eine Epilepsie bedingte Anfälle

Nickanfälle: kurze Anfälle mit Nickbewegung, tonisch bei BNS-Krämpfen; häufiger als atonische Nickanfälle (18)(106)(112)

 No  Notfallausweis, internationaler, bei Epilepsie: Siehe www.epilepsie-online.de

Notfallhilfe bei großen und länger dauernden Krampfanfällen

Notfall-Medikamente werden in der Regel den Eltern an die Hand gegeben, damit sie notfalls länger dauernde Anfälle, besonders auch Anfallsstaten oder Anfallshäufungen, unterbrechen können, auch wenn etwa in der Nacht oder am Urlaubsort schnelle ärztliche Hilfe nicht möglich ist. Wann und wie solche Mittel – z.B. Benzodiazepine – zu verabreichen sind, muss vom verschreibenden Arzt den Eltern eingehend dargelegt  werden

Nystagmus der Augen: Unwillkürliches Hin-und-her -Bewegen der Augen, meist ruckartig in eine „Schlagrichtung“, langsamer zurück. Normal beim Betrachten bewegter Dinge („optokinetischer Nystagmus“) In Ruhe („Spontannystagmus“) ist er der Ausdruck einer muskulären, neuralen oder zentralen Augen-Koordinationsschwäche. Als Medikamenten-Nebenwirkung bei hoher Dosierung z.B. unter Carbamazepin, Phenytoin, Topiramat. Anfallsweises Auftreten möglich als isoliert fokaler Anfall und bei komplex-fokalem Anfall als epileptischer Nystagmus, besonders bei den Okzipitallappenepilepsien.

Oedem: Schwellung eines Gewebes durch Wassereinlagerung  

occipital (lat. occiput: = Hinterhaupt), auch okzipital: Zum Hinterkopf gehörend

off-label-use (engl.) bei Medikamenten: Zulassungsüberschreitende Anwendung. Besonders bei Kindern mit seltenen und mit zugelassenen Arzneimitteln nicht befriedigend behandelbaren Erkrankungen kann der Einsatz von Medikamenten, die für das Alter oder die Erkrankung noch nicht offiziell zugelassen sind, oft notwendig und üblich sein. Die Anwendung muss dann vom verordnenden Arzt – etwa mit wissenschaftlicher Literatur über entsprechende Anwendungen – belegt und verantwortet werden

Ohtahara-Syndrom

Okzipitale Epilepsien, kindliche gutartige sowie

Okzipitale symptomatische Epilepsien mit Ursprung der Anfälle im Hinterhauptslappen. Oft in Kombination mit Migräne. Häufig mit Ausfällen, Verzerrungen oder Trugwahrnehmungen des Sehens

Okzipitallappenepilepsien: okzipitale Epilepsien

olfaktorische Anfallssymptome sind Geruchsempfindungen (meist unangenehme).

Oligo-Epilepsie: Epilepsie mit seltenen Anfällen -  im Abstand von Jahren - ohne erkennbare Ursache (umstrittener Begriff)

Operationen und Narkose, Vorsichtsmaßnahmen

Operative Behandlung von Epilepsien

Opisthotonus: tonische Haltung von Kopf und Rumpf nach rückwärts, z.B. im Gr.mal-Anfall oder bei Meningitis

orphan drugs: (engl. orphan = das Waisenkind)  Medikamente, die für seltene Erkrankungen benötigt werden; d. h. für solche, die (nach EU – Definition) nicht häufiger als 5 mal pro 10 000 Einwohner auftreten, z.B. Rufinamid und Stiripentol und Cannabidiol.

otahara siehe Ohtahara-Syndrom

Oxcarbazepin

Pa  Panikanfälle

Panayiotopoulos-Syndrom

Panoramavision: Bei dysmnestischen Anfällen zwanghafte gedrängte Erinnerungen an Episoden der Vergangenheit

Parietallappenanfälle: Vom Parietal-(=Scheitel-)lappen ausgehende fokale Anfälle (u.a. vor allem Adversivanfälle, sensible Missempfindungen, sensorische Anfälle, räumliche und körperliche Desorientiertheit, Drehschwindel)

paroxysmal (gr: “wie zugespitzt“): plötzlich, anfallsartig, überraschend

Paroxysmus, Mehrzahl Paroxysmen, auch „paroxysmale Aktivität“ im EEG: Plötzlich aus der Grundaktivität heraustretende ungewöhnliche Wellenfolgen oder Potentiale, z.B. epilepsietypische Potenziale (ETP)

Partial (lat. pars=der Teil): Nur einen Teil betreffend. Nach neuerer Empfehlung der ILAE soll statt partial nur noch der Ausdruck „fokal“ gebraucht werden

Partialanfälle = partielle Anfälle = fokale Anfälle = Herdanfälle

Partialanfälle, komplexe

Partialepilepsien = Herdepilepsien

Pavor nocturnus

Perampanel

PET: Positronenemissionstomographie    

Petit mal

Ph  Pharmakoresistenz wird meist angenommen, wenn eine Epilepsie trotz sachgerechter Behandlung mit mindestens 2 antiepilept. Wirkstoffen bei guter Compliance in ausdosierten  Mono- und Kombinationstherapien innerhalb eines Jahres nicht zur Anfallsfreiheit führt ( genaue Definition ist umstritten) 

Phenobarbital

Phonation: Lautbildung. Im phonatorischen Anfall werden unartikulierte Laute gebildet

Phenylketonurie (PKU): Stoffwechselerkrankung mit Anhäufung der Aminosäure Phenylalanin im Körper wegen Mangels eines Abbau-Enzyms; häufig verbunden mit einer Epilepsie

Phenytoin

Photoepilepsie/ Photosensibilität/ Photostimulation

photoparoxysmale Reaktion: Durch Lichtreizung hervorgerufene  paroxysmale Aktivität (z.B. okzipitale Spikes) im EEG

Phytotherapie: Behandlung mit pflanzlichen Heilmitteln, z.B. Kräutern

Placebo (lat: "ich werde gefallen"): Scheinmedikament. Bei Epilepsien werden auch bei Verabreichung eines Placebo in 10 bis 30 % deutliche Besserungen angegeben - zu erklären u.a. durch eine Erwartungsbewertung der Patienten sowie allfällige Besserungen bei wechselhaften Verläufen

Plasma (Blutplasma): Blutflüssigkeit ohne Blutkörperchen ( Blutbestandteile)

Plasmaspiegel

poly-: Vorsilbe mit der Bedeutung viel, vielfach; z.B. polygene Vererbung: (durch viele Gene gesteuerte Vererbung)  polymorph (von unterschiedlichem Aussehen), Polyspikes (mehrere aufeinander folgende Spitzen im EEG), Polytherapie, polytop (viele Stellen bzw. Glieder oder Muskeln betreffend)

Po Polygyrie, Mikropolygyrie: Fehlbildungen der Hirnrinde( korticale Dysplasie) mit Verkleinerung und Vermehrung von Hirnwindungen

post:  Vorsilbe (lat.) mit der Bedeutung nach

postiktal: Nach einem Anfall; eine vorübergehend auftretende Phase von Nachwirkungen eines Anfalls wird so bezeichnet (z.B. postiktale Lähmung/ Sprachhemmung/ Verwirrtheit), die meist nur Minuten, selten auch Tage andauert.

posttraumatische Anfälle: Nach einer Hirnverletzung durch Gewalteinwirkung (Trauma) auftretende epileptische Anfälle. Man unterscheidet Frühestanfälle, die innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten auftreten (= Sofortanfälle, i.d.R. gutartig, ohne nachfolgende Epilepsie), von Frühanfällen mit Auftreten innerhalb der ersten 5 Tage. Nach Frühanfällen erkranken die Kinder in etwa 25 % in den Folgejahren an einer posttraumatischen Epilepsie.

posttraumatische Epilepsie: Nach einer Hirnverletzung durch Gewalteinwirkung (Trauma) auftretende Epilepsie

postural (lat. postura = Körperhaltung): Die Körperhaltung betreffend; im posturalen Anfall wird eine veränderte - oft bizarre - Haltung eingenommen, z.B. die "Fechterstellung"

Potential, auch Potenzial: Elektr. Spannungsunterschied, in der EEG-Kurve sich als Auslenkung darstellend

Pregabalin

primär generalisierte Anfälle

Primidon

Prodomalerscheinungen, auch Prodromi

Prognosen von Epilepsien: Vorhersagen des Krankheitsverlaufs

progredient : Fortschreitend, prozesshaft vorangehend

progressive Myoklonusepilepsien: Meist erst im Schulalter beginnende Epilepsien mit zunehmend heftigen und häufigen Myoklonien und geistigen und motorischen Entwicklungsrückschritten, als Folge von Stoffwechselerkrankungen, i. d. R. therapieresistent

Propulsiv-petit-mal = West-Syndrom

Pr Prophylaxe: Vorbeugung/ vorbeugende Behandlung

Provokationsmethoden, auch Aktivierungsmethoden: Mittel zur Auslösung von Vorgängen; bei der EEG-Ableitung, Verfahren zur Auslösung oder Verdeutlichung hypersynchoner und fokaler Aktivität zur Anfallsdiagnostik, z.B. in Form von Augenschluß, Fotostimulation, Hyperventilation und Schlafentzug

provozierter Anfall: Durch besondere Reize/Umstände ( z.B.Schlafentzug, Flickerlicht, Medikamente, Stress, Hirnverletzungen oder-entzündungen) hervorgerufener Anfall, gelegentlich auch durch o.a. Provokationsmethoden beim EEG

Prozessepilepsie: Symptomatische Epilepsie mit fortschreitender ( prozesshafter ) organischer Ursache, z.B. bei chron. Hirnentzündung oder Hirntumor

Pseudo-Lennox-Syndrom

Psychogen: psychisch ausgelöst.

psychogene (auch:dissoziative) Anfälle : psychisch bedingte nichtepileptische Anfälle bezeichnet. Daneben gibt es auch epileptische Anfälle, die durch psychische Belastung ausgelöst werden

Psychomotorische Anfälle

Psychose: Psychische Erkrankung (veraltet auch "Geisteskrankheit"), hirnorganisch verursacht oder endogen (anlagebedingt), einhergehend u.a. mit Denkstörungen und andauernden (nicht anfallsartigen) Fehldeutungen der realen Umwelt und der sozialen Beziehungen. Epilepsien sind keine Psychosen

psychotische Störungen können besonders bei schweren komplex-fokalen und Absence-Grand mal-Epilepsien auftreten - meist vorübergehend (episodisch). Dabei u.a. Wahnvorstellungen, depressive Verstimmungszustände und bizarres Verhalten. Bei Kindern sind sie selten. Sie können vor allem dann auftreten, wenn unter einer antiepileptischen Therapie die Anfallshäufigkeit abnimmt und das EEG sich normalisiert

psychovegetativ: Psychisch – z.B. über ein Angstgefühl – und über das unwillkürliche Nervensystem,(das Vegetativum), unwillentlich bewirkt, etwa über eine Gefäßerweiterung ein Erröten oder eine Ohnmacht

Pulsative Therapie: Siehe bei Steroidbehandlung

Pyknolepsie/ pyknoleptische Absencen

Pyridoxin = Vitamin B6

Ra  Rasmussen-Encephalitis/ -Syndrom: Schwere entzündliche Hirnerkrankung, Beginn im 2.-10. Lebensjahr, noch ungeklärter Ursache, mit fok. Epilepsieformen, u.a. Kojewnikoff-S.

Reflexanfälle, Reflexepilepsien

Reifungsstörungen des Gehirns

Reisen mit Anfallskindern, Vorsichtsmaßnahmen

Reklination: Beugung nach hinten

Rektiole = Rectiole = Rektaltube: Klistier zum Einmalgebrauch, z.B. zur Gabe von Diazepam in den Darm

REM-Schlaf: Flaches unruhiges Schlafstadium mit raschen Augenbewegungen (rapid eye movements); Traumschlaf

Residual: übrig geblieben; Residuum = Überbleibsel; eine Residualepilepsie ist eine durch Hirnschädigung verursachte und verbliebene Epilepsie

Respiration: Atmung

Respiratorischer Affektanfall/ Affektkrampf

Retardiert: Verlangsamt, zurückgeblieben

Retardform: Verzögerungsform; Retardtabletten geben Wirkstoff nur über längeren Zeitraum frei und vermindern dadurch Blutspiegelspitzen

retrograde Amnesie: Erinnerungsverlust an Erlebnisse vor einem Geschehen, z.B. einem Anfall oder Schädeltrauma

retropulsiv: Rückwärts strebend/ fallend (Gegensatz: propulsiv)

Re  Rett-Syndrom: Seltene, durch eine Neumutation am X-Chromosom verursachte Encephalopathie,  nur bei Mädchen auftretend. Nach zunächst normaler Entwicklung ab 7. bis 18.  Lebensmonat psychomotorischer Entwicklungsstillstand, dann Verlust auch schon erworbener Fähigkeiten. Häufig (in 3 von 4 Fällen) auch epileptische Anfälle. Benannt nach A. Rett, Kinderarzt, Wien. Weiteres siehe www.rett.de

reversibel: rückbildungsfähig (Gegensatz: irreversibel)

Rezidiv: Rückfall, bei Epilepsien das Wiederauftreten von Anfällen

Rolando-Anfälle, typische

Rolandische Epilepsie  

Rolando-Spikes: BEPK mit negativem Maximum über der zentrotemporalen Hirnregion

rotatorischer Anfall: Anfall mit Drehung um die Körperachse

Rufinamid

Säuglingsalter, zerebrale Anfälle/ Epilepsien siehe unter Manifestationsalter

Säuglingsalter, nichtepileptische Anfälle

Sa  Salaam-Anfall: Tonischer Beugekrampf mit Anheben und Überkreuzen der Arme vor der Brust wie beim West-Syndrom

Sandifer-Syndrom, benannt nach dem Neurologen Dr. Paul Sandifer: Seltenes Krankheitsbild bei Kleinkindern, mit steifen Drehbewegungen von Hals und Rumpf, auch Wippbewegungen des Körpers, auch Würgen, oft in der Zeit nach der Nahrungsaufnahme. Als Ursache wird u.a. eine Schmerzreaktion bei Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre angenommen.

Schauderanfälle bei Säuglingen

Scheitellappen:= Parietallappen: Hirnlappen im Scheitelbereich; davon ausgehend die Parietallappenanfälle

Schichtarbeit, Bedeutung bei Epilepsien

Schläfenlappen = Temporallappen: Hirnlappen des Schläfenbereichs

Schläfenlappenanfälle: Temporallappenanfälle

Schlaf - EEG/ Schlafentzugs-EEG

Schlafentzug und Schlafmangel

Schlafepilepsien: Epilepsien mit an den Schlaf gebundenen Anfällen gibt es bei verschiedenen - vor allem bei fokalen - Epilepsiesyndromen. Eine "Schlafepilepsie" als eigenständiges Syndrom gibt es nicht

Schlaf-Grand-Mal-Epilepsien: Epilepsien mit vorwiegend im Schlaf (besonders im 1. Tiefschlaf und vor dem Erwachen) auftretenden Gr.Mal-Anfällen, i.d.R. symptomatisch-fokal, oft eingleitet mit fokalem oder komplex-fok. Anfall. Vorkommen in jedem Alter. Verlauf und Behandlung oft schwierig

Schl  Schlafmyoklonien des Säuglings

Schlafwandeln

Schluckauf unter Sultiam-Medikation

Schreikrämpfe Affektanfälle

Schule, Zusammenarbeit mit der

Schwangerschaftsverhütung bei Einnahme von Antiepileptika:  Die „Antibabypillen“ mit geringem Hormongehalt (sogenannte Minipillen) können an Wirksamkeit verlieren bei Einnahme enzyminduzierender Medikamente mit z.B. den Wirkstoffen Carbamazepin, Ethosuximid, Felbamat, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin,Primidon und Topiramat. In diesen Fällen wird – im Einvernehmen mit dem verschreibenden Arzt – i.d.R. auf andere Verhütungsmethoden oder auf Pillen mit höherem Gestagengehalt gewechselt

Schwerbehindertenausweis

Schwimmen und Baden bei Anfallskindern

Schwindel, benigner paroxysmaler bei Kleinkindern

SDA: Simultane Doppelbild-Aufzeichnung

Sehstörungen im Anfall

sekundär generalisierte Anfälle

Selbststimulation bei Kindern

Se  Selbsthilfegruppen (SHG): Regionale Gruppen gleichartig Betroffener zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Hilfe, auch Elterngruppen. Adressen und Links zu Epilepsie-SHG siehe unter Informationen

Selbstkontrolle als Behandlungsmethode

Sensibilität: Empfindlichkeit; neurologisch-somatisch (=auf den Körper bezogen): Das Wahrnehmungsvermögen von Berührung, Lage, Schmerz und Temperatur

Sensible oder somatosensible Anfälle (gr. soma = Körper) gehen mit entsprechenden Symptomen einher (u.a.Berührungsgefühl, Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schmerz, Wärme, Kälte)

Sensorische oder somatosensorische Anfälle sind Anfälle mit Sinnesorgan-Empfindungen, d.h. des Sehens (visuell), Hörens (auditiv), Riechens (olfaktorisch), Schmeckens (gustatorisch) und des Gleichgewichts (vertiginös). Beispiele dafür sind Blitze, Geräusche, unangenehme Gerüche, Metallgeschmack, Drehschwindelgefühl

Sensorium: Das Bewusstsein

Serum: Blutflüssigkeit,  Blutbestandteile

Serumspiegel

SGOT und SGPT: Abk. Für Serum-Glutamat-Oxalazetat (bzw. -Pyruvat) –Transaminase; Leberwerte

Sharp waves, Sharp-slow-wave-Komplexe

Shuddering : Schauderanfälle/ nichtepileptische Zitteranfälle des Säuglings

Sklerose: Gewebsverhärtung, oft auch mit Schrumpfung, Vernarbung und Verkalkung

SMA-Region: Supplementär-motorische Region der Hirnrinde im hinteren Bereich des Frontallappens. Hier werden häufig gebrauchte zusammengesetzte (komplexe) Bewegungsmuster und – folgen gespeichert und bei Bedarf aktiviert.

SMA-Anfälle: Fokal-motorische Anfälle der SMA-Region (s.o.), mit stereotypen abnormen tonischen Haltungen und Wendungen (Versionen), i.d.R. nächtlich, von kurzer Dauer und auch sich wiederholend auftretend, dabei auch abnorme Lautgebung, auch übergehend in rhythmische Bewegungen und Opisthotonushaltung.

Somnambulismus: Schlafwandeln

Somnolenz: Stärkere Benommenheit/ krankhafte Schläfrigkeit

Sonographie: Ultraschalluntersuchung

Sopor: Schwere Bewußtseinsstörung; der Betroffene ist nicht mehr voll ansprechbar, reagiert aber noch auf Schmerzreize mit Abwehr

Sp  Spasmus (Mehrzahl Spasmen): Tonische (auch nichtepileptische) muskuläre Verkrampfung, auch mit langsamer stereotyper Beugung oder Streckung

Spasmus, epileptischer: Muskuläre Verspannung, Verkrampfung, welche (im Vergleich zum kürzeren  Myoklonus) etwas länger - etwa 1 Sekunde - anhält, damit aber kürzer bleibt als ein tonischer Anfall. Vorkommen z.B. als „Salaam“-Anteil der BNS-Anfälle des  West-Syndroms, und oft in Clustern auftretend. Epileptische Spasmen können können einen fokalen, generalisierten oder unbekannten Ursprung haben.

Spasmus nutans (nichtepileptisch, selten): Beginn in der Regel im Säuglingsalter mit Kopfnicken und schnellem Augenrucken ( Nystagmus, nicht symmetrisch, gelegentlich nur einseitig), dabei oft auch zwanghaften Kopfschiefhaltung. Ursache ist ständiger Aufenthalt der Kinder im Dämmerlicht. In der Regel Schwinden in lichter Umgebung.

Spastik: Vermehrte Muskelspannung bei spastischer Lähmung als Folge einer zerebralen Schädigung oder Schädigung zuführender motorischer Nervenbahnen

SPECT

Spiegelfokus: Ein zum epileptogenen Herd spiegelbildlich in der anderen Hirnhälfte im Verlauf einer Epilepsie sich ausbildender Herd

spikes/ spike and waves(SW)/Spike-wave-Komplexe(SWK): Spitzen/ Spitze und Wellen/ Spitze-Wellen-Muster in der EEG-Kurve

Spike-wave-Paroxysmus(SWP): Paroxysmal und meist generalisiert auftretende Folge("Ausbrüche") von Spike-Wave-Komplexen, z.B. bei Absencen

Spike-wave-Variant-Muster

Spitzenpotentiale

Sport  bei Epilepsien

Sprach- und Sprechstörungen, Sprachentwicklungsstörungen, bei Kindern besonders beim ESES und dem Landau-Kleffner-S.

St   Stammganglien: Nervenzellverbände im tieferen Hirnbereich

Startle-Krankheit = Hyperekplexie

Startle-Reaktion: Abnorm heftige, nichtepileptische Schreckreaktion

Startle-Anfälle bei Reflex-Epilepsien

Status epileptischer Anfälle - von Absencen - "bioelektrischer" im Schlaf - Grand-mal- Verhalten bei einem Grand-mal-Status

Status pseudo-eplepticus bei dissoziativen Anfällen

Steady state (engl.): Fließgleichgewicht

Steroid-Behandlung

Stiff baby-Syndrom: siehe  Hyperekplexie

Stiftung Michael

Stiripentol

Stirnlappen: = Frontallappen, im Stirnbereich liegender Lappen des Großhirns;

Stirnlappenepilepsie = Frontallappenepilepsie

Stoffwechselstörungen, akute, als Anfallsursache: U.a. Blutzuckerspiegel-Abfall ( z.B. durch Insulin-Überdosierung bei Zuckerkranken), Nierenversagen mit Urämie, Austrocknung mit Salzverlusten bei Durchfällen

Stoffwechselerkrankungen/ -anomalien, chronische, verbunden mit Epilepsien: Im Kindesalter u.a. die Phenylketonurie, die Ceroidlipofuszinose, der  Pyridoxin( Vitamin-B6)-Mangel, der Glukosetransportermangel, das Alpert-Syndrom und die Lafora-Krankheit

Stürze/ Sturzanfälle - atonische (einknickende)  - tonische (steife, heftige; „Hinfallen wie ein Baum“)

Sturge-Weber-(Krabbe)-Syndrom: Krankheitsbild mit angeborenen einseitigen Blutgefäßerweiterungen im Bereich des Gesichtes, des Hirns und der Hirnhäute, meist verbunden mit einer fokalen Epilepsie. Eine hirnchirurgische Behandlung der Epilepsie ist oft erfolgreich

Su  subtile Anfälle werden genannt die oft schwer erkennbaren, undeutlichen, flüchtig erscheinenden Anfallsarten, wie sie vor allem bei Säuglingen, besonders bei Neugeborenen, auftreten.

SUDEP (engl. Sudden Unexpected Death in Epilepsy): Plötzlicher unerwarteter Tod bei Epilepsie, unter sonst normalen Umständen und ohne sonstige Erkrankung. Das Risiko liegt bei Erwachsenen bei  1 zu 500 bis 1000 pro Jahr und Betroffenen, ist aber bei Kindern deutlich geringer (Angaben bei 0,2 / 1000/ Jahr). Auftreten meist nachts und nach einem Anfall im Schlaf, jedoch auch ohne Zeichen eines Anfallsereignisses. Risikofaktoren sind u.a.: Alter zwischen 15 und 40 Jahren, eine symptomatische Epilepsie, männl. Geschlecht, längere Epilepsiedauer, häufige Grand mal-Anfälle, auch komplex-fokale Anfälle, Alkoholmissbrauch, niedrige Serumkonz. der Medikation, plötzliches Absetzen der Medikation. Als Ursache wird diskutiert u.a. ein Versagen des autonomen Nervensystems, etwa zur Aufrechterhaltung der Atmung und des Herzschlags.

Sulcus, Mehrzahl Sulci: Hirnfurche zwischen Hirnwindungen, besonders ausgeprägt auch zwischen den Hirnlappen

Sultiam

Symptom = Begleiterscheinung/ Zeichen/ Merkmal. Eine

symptomatische Behandlung kann nur Symptome (z. B. bei Epilepsien die Anfälle) beseitigen oder bessern im Gegensatz zur kausalen Behandlung mit Beseitigung der Ursachen (bei Epilepsien z.B. chirurgisch durch Entfernung eines Anfallsherdes möglich)

Symptomatische Epilepsien sind Epilepsien mit erkennbarer körperlich-organischer Ursache

Symptomatische Anfälle, akute: Anfälle bei akuter Irritation/Affektion des Gehirns; s. Gelegenheitsanfälle

Synapse (gr. synapsis = Verbindung): Kontaktstruktur für die Übertragung eines Nervenimpulses auf eine andere Nervenzelle oder etwa eine Muskel- oder Drüsenzelle. Die Übertragung kann dort biochemisch mit Hilfe besonderer Substanzen (u.a. Acetylcholin, Dopamin, GABA, Serotonin) gefördert oder gehemmt werden.

Syndrom: Erkrankung („Krankheitsbild“) mit bestimmtem Merkmalsmuster. Bei Epilepsien ist der Ausdruck solchen Krankheitsbildern vorbehalten, die mit einer Gruppe von Merkmalen sowohl klinisch - u.a. betr. Anfallsart(en), Erkrankungsalter, Auslösung, Ursache, Verlauf -  wie elektrophysiologisch (mit dem EEG) verlässlich abzugrenzen sind

Synkope: Nichtepileptische, meist kurze Ohnmacht/ Kollaps infolge verminderter Hirndurchblutung

Tagträumen

Ta   Tassinari-Syndrom, genannt auch  "Epilepsie mit myoklonischen Absencen": nach ital. Arzt benanntes seltenes Syndrom. Auftreten vom 2.-12. Lebensjahr mit Gipfel um 7. Lj.. Schon vor Auftreten gelegentlich Entwicklungsrückstand. Zeigt mit meist häufigen, bis zu 1 Minute verlängerten Absencen heftige rhythmische Myoklonien in der Frequenz der SW-Entladungen, mit Beteiligung der Schulter und der Arme; auch Beine und Gesicht können einbezogen sein. Das Bewusstsein ist dabei unterschiedlich – gelegentlich nur gering – eingeschränkt. Meist zusätzliche Gr.-mal-Anfälle, auch astatische Anfälle kommen vor. Die Therapie ist schwierig.

tDCS (transcranial direct current stimulation) Gleichstromstimulation, transkranielle

Teilleistungsstörungen:  Leistungsschwächen/ -Störungen in Teilbereichen bei sonst normaler geistiger und körperlicher Entwicklung. Dies sind z.B. eine Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS), eine Rechenschwäche (Dyskalkulie), eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), oder auch Störungen der Grob- und/oder Feinmotorik (z.B. der Kraftdosierung und Koordination), Verarbeitungsstörungen von Sinneseindrücken oder Störungen des Sozialverhaltens

temporal (lat. tempus, die Schläfe): im Bereich der Schläfe oder dorthin weisend     

Temporallappenanfälle = Vom Temporal (=Schläfen) lappen ausgehende, meist komplex- fokale Anfälle, oft mit Auren, die einhergehen können mit Angst, Blässe, Atemnot, Pupillenerweiterung, Geruch-und Geschmacksempfindungen, auch Automatismen wie Kauen, Schmatzen, Schlucken, Lecken; temporolaterale Anfälle ergeben vor allem sensorische Empfindungen bes. des Hörens und psychische Empfindungen (Emotionen), auch  dreamy states, Illusionen und Halluzinationen

Temporallappenepilepsien (TLE) : Häufigste Form einer Epilepsie bei Erwachsenen – einhergehend  mit Temporallappenanfällen, meist komplex-fokalen Anfällen; daneben oder statt derer können auch auftreten einfach-fokale (z.B. isolierte Auren) und/ oder sekundär generalisierte Anfälle

terror-fits

Tetanie: Anfallsartige nichtepileptische Verkrampfung (z.B. der Hände mit "Pfötchenstellung") und Sensibilitätsstörung (u.a.Taubheit, Kribbeln) als Zeichen einer neuromuskulären Überregbarkeit, verursacht besonders durch Calciummangel oder Entsäuerung des Blutes z.B. bei Überatmung (Hyperventilationstetanie).

Tetanus: Wundstarrkrampf, hervorgerufen durch bakterielleToxine nach einer Infektion mit dem Tetanus-Erreger Clostridium tetani

Te Tetracosactid

Thalamus: Teil des Zwischenhirns, u.a. Schaltzentrale für Empfindungen und Affektreflexe

Therapie der Epilepsien im Kindes- und Jugendalter, FAQ

Therapieresistenz bei Epilepsien:  Weitgehendes Versagen jeder Behandlung; zu Versagen von Medikamenten siehe Pharmakoresistenz

Thetawellen im EEG: Wellen mit einer Frequenz von 4-7 pro Sekunde

Thetarhythmen:  Rhythmische Wellenfolgen im Frequenzbereich derThetawellen von 4-7 pro Sekunde

Tiagabin

Tic = Tick: Sich stereotyp unregelmäßig wiederholende, unwillkürliche plötzliche Zuckung oder komplexe Bewegung, auch Verkrampfung, z.B. der Augenlider, einer Gesichtsseite oder Schulter, nichtepileptisch, oft psychisch verstärkt, gelegentlich auch hirnorganisch bedingt

TLE: Abk. für „tenporal lobe epilepsy“ = Temporallappenepilepsie

TMS: Magnetstimulation, transkranielle

Todd'sche Lähmung: Vorübergehende Lähmung betroffenener Muskulatur nach einem Krampfanfall

Toleranzentwicklung bei Medikamenten: Verlust an Wirksamkeit im Verlauf der Behandlung

tonisch (griechisch tonos = Spannung): gespannt, steif, starr

Tonische Anfälle

tonisch-klonische Anfälle haben eine tonische Phase, die ohne Unterbrechung über geht in eine - meist längere - klonische Phase

To  Tonusverlust bei Anfällen

Topiramat

Torticollis: Muskulärer Schiefhals

Tremor:  “Zittern“: Unwillkürliche, in schneller Folge rhythmisch sich wiederholende Kontraktionen antagonistischer Muskelgruppen

Tuberöse Sklerose = Tuberöse Hirnsklerose (Bourneville-Pringle-Syndrom): Erkrankung mit allmählicher Ausbildung kleiner gutartiger knotiger Wucherungen an der Haut und im Gehirn, auch an Augen, Herz und Nieren; dies führt zu Funktionsstörungen der betr. Organe, auch häufig zu Epilepsien (oft West-Syndrom)

Tumoren als Ursache von Epilepsien

Unfallrisiko bei Sport und Spiel   

Untersuchungsmethoden bei Anfallsleiden

Ursachen von Epilepsien  - von gutartigen Epilepsien - von ungünstigen Verlaufsformen bei Epilepsien

Vagusnervstimulation (VNS): Reizung des linksseitigen Vagusnerven am Hals mittels einer eingepflanzten Batterie und Reizelektrode, in der Regel nur angewandt bei Pharmakoresistenz. Link dazu:  uniklinik-freiburg

Valium

Va  Valproat und Valproinsäure

vegetativ = gesteuert durch das

vegetative (autonome) Nervensystem, das nicht dem Willen untersteht (bewirkt z.B. Blässe, Erröten, Herzklopfen, Erbrechen, Schweißausbruch, Pupillenerweiterung), jedoch auf sensible, sensorische und psychische Einflüsse reagiert

Ventrikel des Gehirns: Die mit Nervenwasser (Liquor) gefüllten 4 Hirnkammern: Die 2 Seitenventrikel in jeder Großhirnhälfte, der dritte Ventrikel im Zwischenhirn und der vierte Ventrikel im Rautenhirn

Veranlagung/ Vererbung, Bedeutung bei kindlichen Epilepsien

versiv = mit Drehbewegung, Hinwendung (lat. versus = gegen, hin)

Versivanfall

Video-EEG

Videospiele als Anfallsauslöser

visuell = das Sehen betreffend; visuelle Auren oder epileptische optische Anfallssymptome sind z.B. Trugwahrnehmungen (=Halluzinationen) des Sehens wie Blitze, Flackern, Flecken, Streifen, auch Muster und Bilder und Szenen, auch Gesichtsfeldausfälle. Ähnliche nichtepileptische – i.d.R. länger dauernde – Sehstörungen können als Migräne-Auren auftreten.

Vitamin B: Gruppe wasserlöslicher, für die Nervenfunktion wichtiger Vitamine. Unter Behandlung mit enzyminduzierenden Antiepileptika kann ein behandlungsbedürftiger Mangel besonders der Vitamine B12 und B9 (Folsäure) auftreten, der unterstützende Vitamingaben erfordert. Bei zerebralen Anfällen im Säuglingsalter ist besonders ein Vitamin-B6-Mangel auszuschließen.

Vitamin B1 (Thiamin) : Verminderte Aufnahme – bei Kindern selten - kann auftreten durch Fehlernährung, bei Eßstörungen, Alkoholismus, chron. Darmentzündungen.

Vitamin B6 : Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin - sind wasserlösliche Vorstufen der im Körper wirksamen Form des Vitamins B6 (Pyridoxalphosphat, PLP). B6-Mangel bewirkt u.a. Nervenschädigungen und epilept. Anfälle. Vitamin B6 – abhängige Epilepsien treten vor allem im Neugeborenen- und Säuglingsalter (u.a. auch als West-Syndrom) in Erscheinung und werden durch einen Gendefekt hervorgerufen, der autosomal-recessiv vererbt wird.  Bei anhaltender Anfallsbereitschaft wird daher in diesem Alter ein (in entspr. Fällen rasch erfolgreicher) Therapieversuch mit Gaben von Pyridoxin oder PLP vorgenommen.

Vitamin B7 (Biotin) : Ein Mangel ist i.d.R. bedingt durch einen autosomal-recessiv vererbten Biotinidasemangel. Dieser wird in Deutschland i.d.R. durch das Neugeborenscreening entdeckt und kann dann mit einer oralen Biotin-Verabreichung behandelt werden. Unbehandelt kommt es meist  schon im Säuglingsalter zu einer Entwicklungsverzögerung, u.a. mit Haarausfall, Muskelschwäche und zerebralen Anfällen.

Vitamin B12 (Cobalamin) kann vom Menschen ausreichend nur über tierische Nahrungsmittel – auch mit Eiern und Milch – aufgenommen werden. Ein Mangel ist im Kindesalter selten, er kommt vor allem bei vollgestillten Säuglingen vor, deren Mütter sich vegan ernähren oder an einer chronischen Magenschleimhautentzündung leiden – bei letzteren fehlt der intrinsische Faktor, welcher zur Aufnahme des Vitamins im unteren Dünndarm benötigt wird. Ein Mangel führt bei Kindern zu einer psychomotorischen Entwicklungsverzögerung, selten auch einer Epilepsie.

Vitamine werden zur zusätzlichen Einnahme neben einer gesunden Ernährung bei der Behandlung von Epilepsien nicht generell empfohlen. Eine Gabe von Vitamin D kann nützlich sein bei einer Behandlung mit enzyminduzierenden Antiepileptika, vor allem bei einer nachgewiesenen Osteoporose.

VNS: Abk. Vagusnervstimulation

Vorboten eines Anfalls 

Vorgeschichte = Anamnese

VPA : Abk. f. valproid acid,  Valproinsäure, Valproat

Wa  Wada-Test = Hemisphären-Dominanztest. Dabei wird durch Einspritzen eines Narkosemittels (Amobarbital) in eine Halsschlagader eine Hirnhälfte für einige Minuten ausgeschaltet. So kann man z.B. vor operativen Eingriffen ermitteln, welche Hirnhälfte für die Sprache zuständig ist

Watanabe-Epilepsie

Wende-Anfälle

West-Syndrom

Wirkspiegel von Medikamenten

Wirkungsmechanismen von Antiepileptika

Wutkrämpfe: = Affektanfälle

Zahnfleischwucherung: Nebenwirkung einiger Antiepileptika, besonders von Phenytoin

Zahnkrämpfe  siehe Fieberkrämpfe

Zeitschrift für Epileptologie – Online Archiv

Zentrotemporalregion: Gebiet der Hirnrinde zwischen Scheitelmitte und Schläfe

Zerebraler Anfall (von lat. cerebrum = Gehirn): epileptischer Anfall

Zerebralparese: Bewegungsstörung – wie u.a. eine spastische Lähmung – bedingt durch eine Hirnschädigung. Letztere ist häufig die Ursache einer symptomatischen (strukturell-metabolischen) Epilepsie, besonders (in ca. 40 %) bei zusätzlicher geistiger Behinderung

Zi  Zieldosis = Erhaltungsdosis

Zitteranfall: nichtepileptisches Zittern des Säuglings  ("shuddering")

Zöliakie (Unverträglichkeit von Gluten in der Nahrung mit u.a. Gedeihstörung und Durchfällen) tritt bei Kindern überdurchschnittlich häufig zusammen mit Anfallsleiden auf.  Unter Gluten-freier Ernährung wurde auch eine Besserung der Anfallssymptomatik beschrieben.

Zonisamid

Zungenbiss

Zusammenarbeit der Angehörigen mit Kindergarten und Schule

Zusatztherapie

Zyanose = Cyanose: Blausucht; Blauverfärbung meist zunächst der Lippen, dann auch der Haut, bei Sauerstoffmangel im Blut

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