Epilepsien mit primär generalisierten Anfällen im Schul- und Jugendalter

Im frühen Schulalter (5 bis 9 Jahre) sehen wir vor allem

Die Absence-Epilepsie des Vorschul- und frühen Schulalters

 

Im späteren Schulalter und im Jugendalter gibt es idiopathische Epilepsien mit primär generalisierten Anfällen, die als verhältnismäßig gutartig anzusehen sind, weil die Betroffenen unter einer richtigen und gewissenhaften Behandlung meistens weitgehend anfallsfrei bleiben und sich normal entwickeln.

Man unterscheidet 3 Formen nach der jeweils vorherrschenden Anfallsart:  Absencen, Myoklonien und general.-tonisch-klonische Anfälle. Übergangsformen sind darunter möglich, da alle 3 Anfallsarten bei einer Epilepsie vorkommen können.

Die Absence-Epilepsie des Jugendlichen

Die myoklonische Epilepsie des Jugendlichen (Janz-Syndrom)

Die Epilepsie mit primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen (siehe unten)

 

Die Epilepsie mit primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen im Jugendalter ("Aufwach-Grand-mal-Epilepsie")

An dieser Epilepsieform erkranken ältere Schulkinder ab etwa 11 Jahren, Jugendliche und Erwachsene bis etwa 25 Jahren (selten auch später), vorwiegend männlichen Geschlechts, mit einem Gipfel während der Pubertät.

Die Betroffenen haben sich bis dahin in der Regel körperlich, geistig und psychisch unauffällig entwickelt.

Der typische Anfall ist generalisiert tonisch-klonisch und erfolgt meist kurz - bis zu 2 Stunden - nach dem morgendlichen Erwachen, besonders nach einem Schlafentzug. Dieser ereignet sich oft nach einem verspäteten Einschlafen, etwa nach einer Feier, einem Alkoholgenuss oder einer psychischen Belastung am Abend vorher.

Auch ein nächtliches Aufwachen kann einen Anfall hervorrufen, etwa beim Gang zur Toilette.

Nicht selten tritt auch bei starker Ermüdung am Feierabend ein Anfall auf.

Neben diesen generalisierten großen Anfällen treten gelegentlich noch Absencen oder Myoklonien in Erscheinung, manchmal nur kurz oder angedeutet. Übergänge zu den myoklonischen oder Absence-Epilepsien des Jugendlichen (sogenannte "Absence-Grand-mal-Epilepsien") sind nicht selten.

Im Anfall fehlen Zeichen von Herd-Anfällen, besonders eine Aura, oder ein herdförmiger Beginn des Anfalls in einer Körperregion.

Siehe dazu auch: Warum ist ein regelmäßiger Schlaf wichtig?   EEG-Befunde und Behandlung   Prognose und Vererbung

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Übersicht altersabh. Epilepsien

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