Der
altbewährte Wirkstoff
Phenobarbital,
Handelspräparate z.B. Lepinal®
und Luminal® als Tbl. zu 100 mg, Lepinaletten® und Luminaletten® zu 15 mg,
wird bei Kindern nur noch
selten bei Grand-mal-Epilepsien eingesetzt, wenn von Valproat Nebenwirkungen gesehen oder
befürchtet werden, und besonders in Verbindung mit Brom bei schwierig
einstellbarem frühkindlichem Grand Mal. Auch nach Gelegenheitsanfällen
und im Neugeborenen- und Säuglingsalter - meist kurzfristig über einige
Tage bis Wochen.
Als Tagesdosis Phenobarbital
erhalten Kinder etwa 4 (bis 8) mg pro kg Körpergewicht, verabreicht in 1 bis 2
Dosen täglich.
Wegen der langen Halbwertzeit des Phenobarbitals (50-120 Stunden)
wird ein Fließgleichgewicht erst nach 2 bis 4 Wochen erzielt. Es wird daher vorsichtig eindosiert
und gesteigert.
Als Anhaltswerte für den Wirkspiegel gelten 10 bis 40 mg/l (40 – 170
µmol/l). Auch Werte unterhalb dieses Bereichs können genügend wirksam sein.
Nebenwirkungen sind - auch
schon bei niedrigen Dosen - häufig Reizbarkeit, Unruhe, Konzentrationsschwäche
sowie aggressive und depressive Verhaltensstörungen, und - besonders bei
höherer Dosierung - ein vermehrtes Schlafbedürfnis, andererseits auch
Einschlafstörungen. Bei langdauernder Gabe kann es über einen Vitamin-D-Mangel
zu Knochenerweichungen kommen. Allergien kommen vor, sonstige gefährliche
Nebenwirkungen sind sehr selten.
Das chemisch sehr verwandte
und etwa gleich wirksame
Primidon
(Präparate z. B. Cyral®,
Liskantin®, Mylepsinum®, Mysoline®, Resimatil®) wird im Körper zum großen Teil
zu Phenobarbital umgebaut. Wirkungen und Nebenwirkungen entsprechen somit
weitgehend den oben genannten für Phenobarbital.
Von Primidon werden
Tagesdosen von 125-250 mg beim Säugling, 250-500 mg beim Kleinkind und 250-1000
mg beim Schulkind verabreicht. Übliche Tagesdosierungen für Erwachsene liegen
bei 500-1500 mg.
Auch für Primidon gelten
die oben genannten Phenobarbital-Wirkspiegel als wesentliche Dosierungs-Anhaltswerte,
zumal sie im Tagesverlauf wegen der längeren Halbwertszeit weniger schwanken
als die Primidonspiegel. Die mit Phenobarbitalspiegeln von 10-40 mg/l zugleich
gemessenen Primidonspiegel liegen meist zwischen 5-12 mg/l.
Barbexaclonum (Handelspräparat Maliasin®, Dragees
zu 25 und 100 mg, entsprechend 15 und 60 mg Phenobarbital, s.d.) war eine
Phenobarbital-Zubereitung in Verbindung mit einem stimulierenden Wirkstoff
(Levopropylhexedrin). Das Präparat kam im Jahre 2004 in Deutschland aus dem
Handel und aus der Zulassung.
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