Was
sind tonische Anfälle?
Die heftigste Anfallserscheinung ist der generalisierte
tonische Anfall (griechisch tonos = Spannung) mit einer tonischen (steifen,
starren) Verkrampfung der Skelettmuskulatur, die in der Regel den ganzen Körper
oder große Teile mit Betonung des Rumpfes für einige Sekunden bis Minuten
erfasst, mit Bewusstlosigkeit und Atemstillstand, häufiger aus dem Schlaf
heraus. Zugleich meist Blickwendung nach oben mit Pupillenerweiterung,
Kopfbeugung, Öffnen des Mundes, leichte Beugung und Anhebung beider Arme, auch
Hüftbeugung. Dabei kann es zu heftigen, gefährlichen Stürzen kommen.
Im EEG zeigt sich gleichzeitig eine ununterbrochene
dichte Folge von Spitzen über allen Hirnabschnitten.
Nicht generalisierte, umschriebene tonische Verspannungen
von Muskeln oder Muskelgruppen von kurzer Dauer (→
Spasmen) finden sich als Anfallssymptom vor allem im Säuglingsalter.
Der generalisierte tonische Anfallszustand erschöpft sich
bei Kindern in der Regel nach 5 - 10 Sekunden, ist meist kürzer, selten länger.
Er findet sich am häufigsten zu Beginn eines generalisierten
tonisch-klonischen Anfalls.
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