Besondere
altersgebundene Krankheitsbilder
Rolando-Epilepsien
Welche Kinder erkranken? Wie kommt es zur Bezeichnung
"Rolando-Epilepsie"? (siehe
unten)
Welche Anfälle kommen vor ?/ Was zeigt das EEG?
Sind Medikamente immer notwendig? Welche Medikamente werden
eingesetzt?
Erkranken Geschwister und Nachkommen?
Welche Kinder haben
Rolando-Epilepsien?
(Andere Benennung, entspr. der ILAE:
Self-limited focal epilepsies of childhood syndromes, abgekürzt SeLFEs)
Die
typischen Rolando-Epilepsien treten im Alter von 2 bis 12 Jahren - mit einem
Gipfel zwischen 4 und 8 Jahren - bei in der Regel normal entwickelten Kindern
auf. Sie betreffen etwa eines von tausend Kindern – Jungen etwas häufiger als
Mädchen - und sind mit etwa 15-20 Prozent die häufigsten Formen einer Epilepsie im Kindesalter.
Wegen
ihrer guten Prognose - sie heilen in der Regel bis zur Pubertät aus - gehören
sie zu den gutartigen Herdepilepsien.
Diese zeigen in der Regel keine
Abweichungen in der Hirnentwicklung oder Hirnschäden. Etwas vermehrt finden
sich darunter Kinder mit meist geringen und später oft schwindenden
Teilleistungsstörungen, wie einer Sprachentwicklungsverzögerung oder
Lese-Rechtschreib-Schwäche, oder mit Störungen der motorischen Koordination
oder der Aufmerksamkeit.
Siehe
dazu: Woran erkennt man
gutartige Epilepsien? Was sind die Ursachen gutartiger Epilepsien?
Wie kommt es zur Bezeichnung "Rolando-Epilepsie"?
Bei
dieser Epilepsieform finden sich im EEG die Spitzenpotentiale
– speziell die → BEPK - die
den Ausgangs-Herd der typischen Rolando-Anfälle im Gehirn
markieren - meistens über einem Gebiet der Hirnrinde zwischen Scheitelmitte und
Schläfe, der "Zentrotemporalregion" (temporal von lat. tempus=
Schläfe). Diese wird auch "Rolando-Region" genannt nach dem Italiener
Luigi Rolando (1773-1831), der sie zuerst beschrieben hat. In diesem Gebiet
sind die Nervenzellverbände für das Gefühl und die Bewegungen im Bereich des
Gesichts und der Mundhöhle nebeneinander angeordnet, von denen die typischen
Rolando-Anfälle ausgehen.
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Rolando-Epilepsien
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