Was bedeuten
nicht-gutartige Verlaufsformen von Epilepsien?
Schwere
Verlaufsformen mit unter der Behandlung anhaltender erheblicher Anfallsneigung
betreffen nur etwa eines von fünf Kindern mit Epilepsien, meist solchen mit
vorgegebenen Hirnschäden, Hirnfehlbildungen oder Stoffwechselerkrankungen.
Bei
diesen Kindern können sich die Anfälle trotz Behandlung häufen und verstärken,
sich auch in der Form wandeln und bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Es
können bei ihnen auch - meist durch bestehende Hirnschäden, aber auch durch Anfallsstaten bedingt - schwere Entwicklungsrückstände
auftreten. Die daraus entstehenden individuellen vielfältigen, auch
psychosozialen Probleme für die Betroffenen und ihre Angehörigen bedürfen oft
einer nicht nur mit Fachärzten verschiedener Richtungen, sondern auch mit
Psychologen, Sozialarbeitern, Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden und Sonderpädagogen
abgestimmten Hilfe. Diese vielseitige Hilfe oder deren Vermittlung findet
man koordiniert vor allem in
spezialisierten Einrichtungen, wie an "sozialpädiatrischen Zentren" und
Epilepsiezentren (Adressen siehe www.izepilepsie.de
. In den Epilepsiezentren für Kinder können die Kinder und Jugendlichen ihre
Klinikzeit in familienähnlichen Wohngruppen verbringen und von
sonderpädagogisch und psychologisch geschulten Fachkräften beobachtet und
betreut werden, die auch Hilfen vermitteln für spezielle Förderungen und die
Eingliederung der Kinder in leistungsgerechte Schulen oder passende
Rehabilitationseinrichtungen.
Sehr
hilfreich sind in diesen Fällen für die Angehörigen auch die Selbsthilfevereine.
Zur weiteren Information kann auf das Internet und
umfangreiche Literatur verwiesen werden.
Zwischen
den gutartigen und den schweren Verlaufsformen der
Epilepsien des Kindesalters stehen solche, die trotz Behandlung noch zu
gelegentlichen Anfällen neigen, die bis ins Erwachsenenalter einer Behandlung
bedürfen, und die mit geringeren Einschränkungen der schulischen und später
beruflichen Belastbarkeit einhergehen. Zu letzteren zählen besonders die nicht
seltenen Epilepsien mit komplex-fokalen Anfällen.
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