Womit
lassen sich Gehirnstrukturen von außen darstellen?
Das
Gehirn des Säuglings lässt sich in einem Ultraschallbild – einer Sonographie - gut darstellen, so lange
die große Schädellücke (Fontanelle) noch offen ist.
Durch
eine Computertomographie (CT), speziell die "Craniale
Computertomographie" (cCT), erhält man Röntgen-Schichtbilder des Gehirns.
Solche Schichtbilder zeigen die Lage von Gewebsveränderungen, die als
Anfallsherde in Frage kommen.
Zur
Computertomographie muß der Kopf des Kindes einige Zeit in einer tunnelartigen
Öffnung eines großen Gerätes möglichst ruhig gehalten werden. Dies kann bei
ängstlichen und unruhigen Kleinkindern schwierig sein und bedarf dann oft eines
Beruhigungsmittels.
Die heute überwiegend angewandte Kernspintomographie des Gehirns, auch cerebrale
Magnetresonanztomographie (cMRT)
genannt, arbeitet ähnlich wie die Computertomographie, benutzt für die
Schichtbilder jedoch keine Röntgenstrahlen, sondern die unterschiedliche
Magnetresonanz verschiedener Hirngewebsanteile. Dadurch wird das Gewebe nicht
angegriffen oder belastet.
Mit der MRT lassen sich die meisten Hirnstrukturen besser, nur Verkalkungen weniger
gut darstellen als mit der Computertomographie. Die MRT-Untersuchung sollte in einem
speziellen Zentrum stattfinden, das mit den Techniken der bildgebenden
Epilepsiediagnostik Erfahrung hat. Dort kann mit spezieller Software eine
Nachbearbeitung der Aufnahmen erfolgen, welche die Hirnrinde der Patienten mit
Normwerten vergleicht.
Andere
bildgebende Verfahren werden nur in besonderen Fällen eingesetzt, vor allem vor
hirnchirurgischen Eingriffen.
Mit
der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) läßt sich ein
"aktivierter" Ort im Gehirn darstellen, der durch eine Tätigkeit
(etwa bei einer Reizverarbeitung in der Sehrinde, oder bei einem Anfall) eine
Durchblutungsänderung zeigt. Dies ist zum Beispiel wichtig für das genaue Orten
epileptischer Herde vor einer epilepsiechirurgischen Operation.
Bei
den so genannten Emissionscomputertomographien (SPECT = single photon
emission computerized tomography) und PET (Positronenemissionstomographie)
werden rasch zerfallende, radioaktive Stoffe durch Injektion oder Inhalation in
die Blutbahn eingebracht. Orte vermehrter Durchblutung lassen sich dann als
Orte verstärkter Strahlung durch außerhalb des Kopfes angebrachte Detektoren
lokalisieren.