Epilepsien
des Kleinkindes mit primär generalisierten Anfällen
Dazu siehe zunächst: Was sind primär generalisierte Anfälle?
Formen:
Die frühkindlichen
Epilepsien mit generalisierten tonisch-klonischen Anfällen (siehe unten)
Die
frühkindlichen myoklonischen Epilepsien
Die frühkindlichen
myoklonisch-astatischen Epilepsien
Die frühkindlichen
Absence-Epilepsien
Die frühkindliche Epilepsie mit generalisierten tonisch-
klonischen Anfällen mit
gutartiger Verlaufsform
Dieses Krankheitsbild betrifft normal entwickelte Kleinkinder ab
2. Lebensjahr. Die generalisierten tonisch-klonischen
Anfälle oder auch nur klonischen Anfälle werden besonders
anfänglich oft durch fieberhafte Infekte ausgelöst und dann zunächst meist als Fieberkrämpfe angesehen.
Die Behandlung wird frühzeitig empfohlen, um möglichen ungünstigen
Verläufen zuvorzukommen. Sie kann meist mit 5 Jahren beendet werden.
Vorzeichen der ungünstigen Verlaufsform, der frühkindlichen Epilepsie mit generalisierten tonisch-klonischen Anfällen und alternierendem Hemi-Grand mal (alternierend hier = wechselseitig; Hemi-Grand mal = Halbseiten-Grand mal, nur eine Körperhälfte betreffend)
sind ein früher Beginn der Anfälle schon im Alter von 5 bis 15 Monaten mit häufigen, länger dauernden und auch seitenbetonten Anfällen, die in der Seitenbetonung häufig wechseln, auch während eines längeren Anfalls. Dabei ist der Anfallsverlauf oft nur klonisch. Anfälle aus dem Schlaf heraus lassen einen ungünstigen Verlauf befürchten. Typisch sind häufige Anfälle bei plötzlichem Fieberanstieg ohne begleitende Infektzeichen. Hinzu kommen können, periodenweise gehäuft, irreguläre Myoklonien. Die Epilepsieform wird heute daher oft mit der schweren frühkindlichen myoklonischen Epilepsie (Dravet-Syndrom) zusammengefasst. Andere Fälle werden auch dem GEFS+ -Syndrom zugeordnet.
Die schwierige Behandlung stützt sich meist auf Valproat und Bromid.
Im weiteren Verlauf können einfache und
komplex-fokale Anfälle sowie tonische Anfälle
hinzukommen, bei meist vorherrschenden vorwiegend nächtlichen generalisierten
tonisch-klonischen Anfällen, Die psychomotorische Entwicklung ist in diesen
schweren Fällen verzögert oder sogar rückläufig.
Das EEG ist im Säuglingsalter oft noch
unauffällig, zeigt später abnorme Rhythmisierungen und generalisierende Spitze-und-Welle-Muster besonders im Schlaf, bei ungünstigem
Verlauf deutlichere Allgemeinveränderungen und irreguläre epilepsietypische
Aktivität.
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Epilepsien