"Warum muß ich immer einnehmen?"
Vor
allem bei nicht selbst erlebten Anfällen sehen Kinder oft die Notwendigkeit der
Einnahme nicht ein. Je älter und verständiger das Kind ist, um so wichtiger ist
es daher, ihm ohne Beschönigung oder Übertreibung zu sagen, was Anwesende bei
Anfällen gesehen haben, die das Kind nicht selbst erlebt hat, etwa bei Absencen.
Kinder
nehmen die Tabletten lieber, wenn sie mit der Einnahme nicht allein stehen und
wissen, daß auch das Baby täglich seine Vitamintabletten, oder der Großvater
seine Herztropfen einnehmen muß. Auch eigene Pillen oder Vitamintabletten
können Eltern im Familienkreis gleichzeitig einnehmen und damit eine
Ausnahmestellung des Kindes vermeiden.
In
der Pubertät regt sich von Natur aus Widerstand gegen alle Vorschriften - sei
es Zurückhaltung bei Alkoholika, regelmäßige
Schlafzeiten, oder das ständige Einnehmen. Daher
werden Eltern und Arzt das ältere Kind in Besprechungen nach
Kontrolluntersuchungen einbeziehen und auf seine Einwände eingehen. Mancher
Arzt wird schon von sich aus ein vertrauliches Gespräch mit dem älteren Kind oder
Jugendlichen führen, um dessen Gefühl zu stärken, für sich schon selbst
verantwortlich zu sein und ernst genommen zu werden. Andernfalls sollten die
Eltern oder die Kinder selbst ihn darauf ansprechen.
Siehe
dazu: Was tun wir, wenn unser Kind die Tabletten nicht
einnehmen mag?
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