Warum gibt es so
viele verschiedene Arten von Anfällen?
Die
Nervenzellen des Gehirns sind für ihre verschiedenen Aufgaben in besonderen
Zentren oder "Kernen" geordnet. Es gibt Zellgebiete, die für die Aufnahme
von Sinnesreizen von außen zuständig sind, andere sorgen für die sinnvolle
Zuordnung dieser Reize und ihre Bewusstmachung. Wieder andere veranlassen
bestimmte Gefühle, wie Angst oder Lust, andere steuern motorische Reaktionen,
etwa eine Fingerbeugung oder auch komplizierte Bewegungsfolgen ganzer
Muskelgruppen.
Die
Zellen der funktionellen Kerne sind untereinander durch Zellausläufer eng
vernetzt, darüber hinaus sind alle Zentren des Gehirns mit Nervenbahnen direkt
oder über Zwischenstationen verbunden.
Bei
einer epileptischen Erregung von Nervenzellverbänden kommt
es zu einer Funktionsstörung, die in kleineren oder größeren Gebieten des
Gehirns einen Funktionsausfall bewirken kann. Das äußert sich am Betroffenen
etwa durch eine Lähmung, ein Taubheitsgefühl, eine Blindheit oder eine
Bewusstlosigkeit.
Eindrucksvoller
ist eine überschießende spezifische Wirkung der Übererregung, etwa in Form von
Muskelzuckungen, einem kribbelnden Gefühl, Trugbildern oder einem
Angstempfinden. Ein zerebraler Anfall kann sich auf diese Weise in allen
denkbaren Formen und Kombinationen von Funktionsausfall wie auch ungesteuerter
Aktivität oder sinnloser Empfindung ausdrücken.
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Anfälle benannt und eingeordnet?